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Kreisgeschäftsführer der SPD:Markus Grill wechselt zur katholischen Kirche

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Neue Aufgabe für Markus Grill: Der Geschäftsführer der SPD im Kreis Freising arbeitet künftig für die katholische Kirche in München. Wer die SPD-Kreisgeschäftsstelle künftig leiten wird, ist noch offen.

Von Petra Schnirch, Freising

Markus Grill wechselt von der SPD zur katholischen Kirche. Der bisherige Kreisgeschäftsführer der Sozialdemokraten für Freising, Erding und Ebersberg wird zum 1. Februar neuer Diözesansekretär der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in der Erzdiözese. Das Büro befindet sich nicht mehr in Freising, sondern in München. Wer die SPD-Kreisgeschäftsstelle künftig leiten wird, ist nach Auskunft des Kreisvorsitzenden Andreas Mehltretter noch offen. Sie solle aber erhalten bleiben.

Er habe schon lange mit dem Gedanken gespielt, eine neue Aufgabe anzugehen, sagt Grill. Mit 48 Jahren sei das in einem Raum mit Vollbeschäftigung noch möglich. Grills Vorgänger auf der Position, Heinz Neff, wechselte ins Erzbistum Passau, um weniger pendeln zu müssen. Grill bleibt aber Vorsitzender des Mietervereins Freising.

Auch den Vorsitz des Ortsverbands hat Grill aufgegeben

Im Oktober hatte Grill bereits den Vorsitz des SPD-Ortsverbands abgegeben. Damals machte er seiner Enttäuschung Luft, dass sein bisheriges politisches Engagement in der Stadt nicht honoriert werde. Er führte das auch darauf zurück, dass er kein gebürtiger Freisinger ist. Bei der Kommunalwahl im März 2020 hatte er den Sprung in den Stadtrat trotz guter Platzierung auf der Liste verpasst, die SPD verlor zudem einen Sitz. Er wolle nicht nur Parteifunktionär sein, schildert Grill, überparteilich wahrgenommen werde man nur als Stadtrat. Sich weiter abrackern, um schließlich mit 60 in das Gremium gewählt werden, sei für ihn keine Perspektive.

Unter sozialpolitischen Aspekten sei seine neue Tätigkeit nicht so weit von der bisherigen entfernt. Als KAB-Diözesansekretär könne er sich ebenfalls gesellschaftlich einbringen und erreiche zudem andere Zielgruppen. Die KAB engagiere sich sehr für Flüchtlinge, habe eine Rechtsberatung. Auch das Gebiet, für das er zuständig sein wird, kennt er teilweise bereits sehr gut. Grill wird die Region nördlich von München betreuen. Zu den Aufgaben gehören beispielsweise Veranstaltungen und die Betreuung von Ehrenamtlichen.

Grill war seit 2012 SPD-Kreisgeschäftsführer, davor zehn Jahre lang Landesgeschäftsführer der Jusos. Mehltretter bedauert seinen Weggang. Er sei eine "Top-Anlaufstelle" für die Bürgerinnen und Bürger sowie die SPD-Mitglieder gewesen, habe "viel gearbeitet und viel geleistet". Auch auf Facebook würdigen viele seinen Einsatz für die Partei.

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