Süddeutsche Zeitung

Energiewende im Landkreis Freising:Au hilft Attenkirchen aus der Patsche

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Die beiden Kommunen planen ein gemeinsames Bürgerwindrad an der Gemeindegrenze. Attenkirchen selbst stehen keine geeigneten Flächen zur Auswahl.

Von Peter Becker, Au in der Hallertau/Attenkirchen

Zwei Windkraftanlagen drehen sich bereits im Landkreis Freising: eine nahe Paunzhausen, die andere bei Kammerberg. Läuft alles wie geplant, könnte Ende 2025 ein drittes Windrad im Gemeindedreieck Au, Attenkirchen und Wolfersdorf zustande kommen. Ein solches hat die Bürgerenergiegenossenschaft Freising Land (BEG) beantragt. Der Marktgemeinderat Au hat für den Bau des ersten interkommunalen Windrads die Voraussetzungen geschaffen. Der Flächennutzungsplan wird dementsprechend geändert.

Ihre Hausaufgaben hat die Marktgemeinde Au längst gemacht. Bereits 2013 ist der Teilnutzungsplan "Konzentrationszonen Windkraft" in Kraft getreten. Bislang gibt es vier Zonen auf einer Gesamtfläche von 23,17 Hektar. Eine weitere in der Nähe des Ortsteils Sillertshausen war seinerzeit zu klein. Um Attenkirchen, das keine geeigneten eigenen Flächen für Windkraft hat, aus der Patsche zu helfen, soll die Ausweisung jetzt nach geholt werden.

Der gewünschte Abstand von 800 Metern wird eingehalten

Die entsprechende Fläche befindet sich im Süden von Sillertshausen und Südosten von Piedendorf. Sie liegt an der Gemeindegrenze. Nächster Ort auf Attenkirchener Terrain wäre Roggendorf. Das Gebiet grenzt auch an die Gemeinde Wolfersdorf. Der Marktgemeinderat hatte 2013 beschlossen, dass ein Windrad mindestens 800 Meter Abstand zur nächstliegenden Wohnbebauung einhalten muss. Das ist in diesem Fall gegeben.

Attenkirchens Bürgermeister Mathias Kern warb in der jüngsten Sitzung des Auer Gemeinderats um dessen Zustimmung. Seine Kommune habe zwar noch keine Entscheidung getroffen, sei aber auf die Nachbarn angewiesen. Damit die Wertschöpfung am Ort bleibe, sei ein Bürgerwindrad geplant.

Kern will, dass die Attenkirchener Bürgerinnen und Bürger hinter dem Bau der Windkraftanlage stehen. Deshalb will er die Entscheidung mittels Bürgerentscheid in deren Hände legen. Das Windrad soll eine Höhe von 250 Metern haben und nach Angaben der BEG etwa 15 Millionen Kilowatt Strom erzeugen. Es soll den Namen "Bürgerwindrad Hochholz" erhalten. Der Marktgemeinderat sprach sich mit einer Mehrheit von 16:2 Stimmen für das Projekt aus.

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