Süddeutsche Zeitung

Freimann:Bilder und Botschaften

Malerei und Installation von Grünbergserbe

Mit eindeutigen Zuordnungen, Definitionen und Urteilen kann man sich das Leben durchaus leicht machen. Der Komplexität der Welt wird eine solch eindimensionale Herangehensweise allerdings nicht gerecht. Die Kunst indes ist in der Lage, weit darüber hinaus zu weisen. Das jedenfalls findet der in München lebende Künstler Grünbergserbe. "Alles besitzt Dualität", sagt er. "Eindeutigkeit verschafft einerseits Geborgenheit, hinterfragt jedoch andererseits nichts. Das Wesen der Kunst hingegen ist es, die Grenzen des formalen Denkens immer wieder zu überschreiten und die Dinge zu erneuern oder weiterzuentwickeln." Von diesen Polaritäten leben auch die Arbeiten von Grünbergserbe, in denen er sich thematisch mit den globalen gesellschaftlichen Phänomenen unserer Zeit auseinander setzt. Gleichzeitig weist auch der künstlerische Entstehungsprozess seiner Werke eine ans Spirituelle grenzende Dualität auf. Seit sich Grünbergserbe nämlich mit der Lebensgeschichte seines verstorbenen Vaters beschäftigt hat, berichtet er von himmlischen Bildern und Botschaften, die dieser dem Sohn regelmäßig schickt. "Also begann ich die Motive zu malen - es war ja alles vorgegeben: Form, Farbe, Material, sogar das Format." Zu sehen sind die künstlerischen Zeugnisse noch an diesem Dienstag, 13. August, 13 bis 16 Uhr, in der Ausstellung "Das Duale im Gleichzeitigen - Malerei und Installation" in der Mohr-Villa Freimann, Situlistraße 75. Die Finissage am Donnerstag, Mariä Himmelfahrt, 15. August, beginnt um 18 Uhr.

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Quelle:
SZ vom 12.08.2019 / stz
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