Süddeutsche Zeitung

Freiham:Gut und günstig wohnen

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Im Norden des neuen Viertels setzt die Stadt München verstärkt auf finanzierbare Modelle

Von Ellen Draxel, Freiham

Wohnraum ist in München für viele Menschen kaum noch bezahlbar. Eine Stadt aber kann ohne Personal, das in Krankenhäusern und Altenheimen, im öffentlichen Nahverkehr und in Erziehungs- und Bildungseinrichtungen, bei der Müllabfuhr oder bei der Wasser- und Energieversorgung arbeitet, nicht existieren.

Im neu entstehenden Stadtteil Freiham-Nord setzt die Landeshauptstadt München deshalb verstärkt auf wirklich finanzierbare Modelle. Von den rund 4400 Wohnungen, die im ersten Realisierungsabschnitt des Baugebiets entstehen sollen, sind mehr als die Hälfte einkommensorientiert gefördert - das sind immerhin 53 Prozent. Die restlichen 47 Prozent entfallen auf frei finanzierten Eigentumswohnungsbau und auf preisgedämpften Konzeptionellen Mietwohnungsbau.

Mehr als 25 Einzelflächen für den Bau von rund 2500 Wohnungen hat die Stadt inzwischen in Freiham vergeben, viele davon an die städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG und Gewofag sowie an Genossenschaften und Baugemeinschaften. Nun sollen vier weitere Grundstücke für Investoren ausgeschrieben werden - allerdings mit der Prämisse, darauf langfristig günstige Mietwohnungen zu errichten.

Die Bau-Areale werden im Rahmen einer Konzeptausschreibung zu einem festen Grundstückswert und einer Mietobergrenze von maximal 13,50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Erbbaurecht angeboten. Ein Großteil der rund 250 neu entstehenden Wohnungen in drei der vier Baufeldern soll dann an Haushalte vermietet werden, die über ein mittleres oder geringes Einkommen verfügen und in sogenannten Mangelberufen der öffentlichen Daseinsvorsorge oder freien Wohlfahrtspflege beschäftigt sind.

Zudem sind dort auch einige Wohnungen für besondere inklusive Wohnformen vorgesehen - für ältere Menschen etwa oder für Menschen mit einer Behinderung. Im Rahmen des vierten Bauvorhabens sollen dann zusätzlich knapp hundert Apartments und kleine Wohnungen für Auszubildende und Studierende entstehen - ebenfalls nach den Regularien des Konzeptionellen Mietwohnungsbaus.

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Quelle:
SZ vom 23.01.2020
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