Süddeutsche Zeitung

Forstenried:Sensible Substanz

Die Sanierung des historischen Derzbachhofs beginnt

Von Jürgen Wolfram, Forstenried

Es wird Ernst mit der Sanierung des historischen Derzbachhofs in Forstenried: An diesem Donnerstag beginnt die Eigentümerin, die Firma Euroboden, mit der Nachgründung des stark geschädigten Mauerwerks. Diese Maßnahme sei notwendig, um das wertvolle Baudenkmal im Vorfeld weiterer Bauarbeiten zu schützen und Schädigungen aufzuhalten, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Im sogenannten Pilgerschritt-Verfahren wird laut Baubeschreibung unterhalb der gemauerten Wand des ehemaligen Stalls ein neues Fundament errichtet. Dafür müssen in Einzelabschnitten Löcher von einem Meter Länge und 1,2 Meter Tiefe gegraben, mit Beton gefüllt und schließlich wieder zugeschüttet werden. Jeweils nach Fertigstellung eines Segments beginne man mit dem Aushub des nächsten Abschnitts. "Damit das Baudenkmal keinen Schaden nimmt, wird sehr vorsichtig und in sensiblen Bereichen ausschließlich von Hand gearbeitet", verspricht Euroboden. Das Vorgehen sei mit dem Landesamt für Denkmalschutz abgestimmt, die behördliche Genehmigung liege vor. Euroboden will die aufwendigen Arbeiten noch vor Weihnachten abschließen.

Erbaut 1751, ist der Derzbachhof an der Forstenrieder Allee heute eines der ältesten erhaltenen Bauernhäuser im Gebiet der Landeshauptstadt München. Nach jahrzehntelangem Leerstand und Verfall wird der Hof nach einem Konzept des Architekten Peter Haimerl saniert. Ergänzend geplant ist ein Wohnungsneubau auf dem Anwesen, dessen äußeres Erscheinungsbild sich an die Architektur des Stadels anlehnen soll.

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Quelle:
SZ vom 28.11.2019
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