Süddeutsche Zeitung

Festival:Avantgarde für die ganze Familie

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Das "Digitalanalog" bringt im Gasteig zum 16. Mal bahnbrechende Elektronik-Musiker, Liedermacher, Bands, Videoartists und Performance-Künstler zusammen.

Von Stefan Sommer

Das Impressum des dicken Programmheftes für das Digitalanalog-Festival 2016 liest sich wie eine alttestamentarische Familienchronik: Claudia Holmeier (Vorstand), Stefan Holmeier (Kurator), Loretta Holmeier (Assistenz), Ariane Holmeier (Assistenz), Valerie Holmeier (VJ-Koordination). Der Verein Digitalanalog, der das zweitägige Festival für Musik und Kunst im Gasteig ausrichtet, ist ein Familienunternehmen.

Und wie eben in einer Firma, bemerkt Claudia Holmeier, "herrscht hier Gewaltenteilung". Das Unternehmen Holmeier stellt keine Häkeldecken oder naturtrüben Apfelsäfte her - sondern veranstaltet in diesem Jahr bereits zumsechzehnten Mal ein renommiertes Avantgarde-Kunst-Musik-Festival, das die Münchner Szene mit Gästen von außerhalb zusammenbringt und vorstellt.

Auch heuer hat der Verein, der natürlich auch Mitglieder mit anderen Nachnamen zulässt, wieder ein spannendes Programm aus Bands, DJs, Electronica-Bastlern, Sound-Designern, VJs und Experimental-Visionären zusammengestellt. An den beiden Tagen sind auf den Bühnen im Carl-Orff-Saal, in der Black Box, im kleinen Konzertsaal und in den Foyers von 20.30 Uhr bis tief in die Nacht Musiker wie die Münchner Post-Punk Band Fuck Yeah zu hören, die technoide Bigband Dachau, das DJ-Kollektiv HY-Top-Soundsystem und die Liedermacherin Gudrun Mittermeier, die nach dem Abschied von ihrem Pseudonym Somersault nun bairisch singt.

Ein Höhepunkt des Programms ist die junge Münchner Elektro-Popperin Ray Lenon, die zum zweiten Mal nach 2009 im Line-Up steht und neue Songs vorstellt, die mit dem DJ-Duo Baal entstanden sind.

Außer Musik zeigt das Festival auch in diesem Jahr wieder eine große Auswahl an Video-Installationen und Medien-Kunst: Zu sehen sind Arbeiten des Dornwittchen Kollektivs und der VJane Camelion aus dem Club Harry Klein sowie das Projekt BR Laser von Bernhard Rasinger.

Sein Werk schafft eine Verbindung zwischen Soundästhetik und Lichteffekten. Die Laser des Geräts reagieren auf die akustischen Signale der Umwelt und bilden die Musik ab. In einer Performance visualisiert die Installation handgemachte Synthesizer-Klänge und verbindet Digitales und Analoges - die Unternehmensphilosophie der Familie Holmeiers seit 2001.

Digitalanalog, Fr. & Sa., 14. & 15. Okt., 20. 30Uhr, Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Eintritt frei

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Quelle:
SZ vom 13.10.2016
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