Süddeutsche Zeitung

Haushaltsberatung in Oberding:Zwölf Millionen sind angepeilt

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Der Kämmerer von Oberding zeigt sich trotz Corona-Delle vorsichtig optimistisch bei den Gewerbesteuereinnahmen. Er hat allen Grund dazu.

Von Regina Bluhme, Oberding

Georg Neudecker, der Kämmerer von Oberding, stapelt gerne ein bisschen zu tief als zu hoch. Für den Haushalt 2023 hat er jetzt zwölf Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen angesetzt. "Die zwölf sollten wir auch erreichen", sagt er optimistisch. Zu Recht. In einem Nebensatz sagt er dann noch, dass die Gemeinde dieses Jahr wohl allein durch Grundstücksverkäufe in Schwaig brutto 43 Millionen Euro einnehmen wird.

Sogar in Corona-Zeiten hatten sich die Gewerbesteuereinnahmen Oberdings immer noch positiv entwickelt. 2022 hatte die rund 6600 Einwohner große Gemeinde zunächst neun Millionen im Haushaltsentwurf stehen, am Ende sind es doch 15 Millionen Euro geworden. Das ist viel Geld, aber Oberding ist weitaus mehr gewohnt. In vor-pandemischer Zeit kamen in einem Jahr bis zu 30 Millionen Euro an Gewerbesteuer in die Gemeindekasse. Das liegt zum großen Teil auch daran, dass sich in den gemeindlichen Gewerbegebieten gleich neben des Flughafen Münchens viele große, auch international agierende Unternehmen angesiedelt haben.

Der Gewerbegebiet Schwaig-Ost ist sehr beliebt

Um das neue Gewerbegebiet Schwaig-Ost ist ein gehöriger Run entstanden. Im vergangenen Jahr traten immer wieder Bewerber persönlich im Gemeinderat an, stellten sich und ihre Firma vor, machten Werbung für ihren Betrieb und erklärten, warum sie gerne nach Schwaig ziehen würden. Dass in Schwaig in den nächsten Jahren eine eigene S-Bahnhaltestelle Schwaigerloh im Rahmen des Erdinger Ringschlusses gebaut wird, dürfte nicht unerheblich zur Beliebtheit beitragen. So kommt es, dass nun 43 Millionen Euro allein für die Flächenverkäufe in Schwaig-Ost in den Haushalt eingestellt werden können. Laut Neudecker müssen allerdings noch 15 Millionen Nachzahlungen abgezogen werden. Bleiben immer noch satte 28 Millionen.

Da sich die Kreisumlage immer an den Haushaltsergebnis von vor zwei Jahren orientiert, muss die Gemeinde trotz der Erhöhung des Hebesatzes 2023 weniger zahlen als im Vorjahr. Laut Neudecker wird Oberding wohl rund 16,75 Millionen an den Landkreis überweisen (2022: 20 Millionen). Der Vermögenshaushalt, in dem alle Investitionen abgebildet sind, beläuft sich auf rund 44,6 Millionen Euro, der Verwaltungshaushalt mit seinen laufenden Ausgaben umfasst rund 30,2 Millionen.

Auch heuer ist eine Zuführung vom Vermögens- an den Verwaltungshaushalt vorgesehen, eingeplant sind rund 2,7 Millionen. Eigentlich sollte umgekehrt der Verwaltungshaushalt Mittel an den Vermögenshaushalt abgeben. Die größten Ausgabeposten im Oberdinger Haushalt 2023 sind Planungen für ein neues Feuerwehrhaus in Schwaig (eine Million Euro) und der neue Bauhof (1,7 Millionen) sowie Zuzahlungen für den Ausbau der Kreisstraße ED5 (2,2 Millionen).

Die Beratung im Gemeinderat ging kürzlich ohne große Diskussion über die Bühne. Beschlossen werden soll der Haushalt 2023 dann in der Sitzung im März.

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