Süddeutsche Zeitung

Top 100:Münchens Gastro-Unternehmen spielen ganz vorne mit

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Von Franz Kotteder, München

Die Münchner Gastro-Unternehmen gehören zu den größten Deutschlands. Die Auswertung der Umsatzzahlen des Jahres 2017 durch das Fachmagazin Foodservice listet unter den 100 größten Unternehmen 19 Betriebe aus der Stadt und dem Landkreis. Diese 100 Unternehmen erzielten einen Gesamtumsatz von fast 13,8 Milliarden Euro. Die Münchner Gastronomie hat daran einen Anteil von insgesamt 4,9 Milliarden Euro, also ein gutes Drittel. Obendrein beträgt das Münchner Umsatzplus rund 7,1 Prozent, bundesweit machte es nur 5,1 Prozent aus.

Der hohe Umsatz liegt vor allem daran, dass der unumstrittene Marktführer seinen Firmensitz in München hat. Der Fastfood-Konzern McDonald's Deutschland setzt mit seinen mittlerweile 1480 Filialen nämlich 3,25 Milliarden Euro um und liegt damit weit vor dem Rivalen Burger King mit 945 Millionen Euro. Burger King hatte seine Zentrale früher auch in München, ist aber nach Hannover umgezogen.

Unter den 20 größten Gastro-Unternehmen finden sich viele Firmen, die man auf den ersten Blick weniger mit der Bewirtung von Gästen verbindet. Zum Beispiel die Lufthansa (Platz 3), die Nordsee-Kette (Platz 6), der Köttbullar-Massenproduzent Ikea (Platz 10) sowie die Mineralölkonzerne Aral (Platz 11) und Shell (Platz 20). In München hat die italienische Agip-Gruppe ihren Sitz, ihr Gastro-Ableger Eni erreicht mit seinen Cafés einen Jahresumsatz von 84 Millionen Euro (Platz 38).

Ketten- und Systemgastronomie bringt am meisten Geld. Viele Unternehmen aus diesem Bereich sitzen in München. So etwa der deutsche Zweig des polnischen AmRest-Konzerns, der Lizenznehmer für einen Teil von Starbucks sowie für Kentucky Fried Chicken und Pizza Hut in Deutschland ist (Platz 9, 232 Millionen Euro). Starbucks selbst hat seinen Sitz auch in München, hier werden 156 weitere deutsche Filialen verwaltet (Platz 16, 160 Millionen Euro). Ebenfalls aus der Kaffee-Branche kommen die Unterföhringer Coffee Fellows (Platz 51, 71 Millionen Euro) und Segafredo (Platz 95, 28 Millionen Euro).

Auf Platz 21 findet sich der österreichische Caterer Do & Co mit seinem Deutschlandableger (Olympiapark, Allianz Arena, 130 Millionen Euro). Die Flughafengastronomie Allresto kommt auf 90 Millionen Euro (Platz 34), die Rubenbauer-Holding erzielt vor allem mit der Bahnhofsgastronomie 52,5 Millionen Euro (Platz 61), dicht gefolgt von der Vinzenz Murr-Vertriebs GmbH mit 52 Millionen Euro (Platz 62).

Erstaunlich sind auch die Erfolge anderer Ketten mit lokalen und regionalen Wurzeln. So steht die L'Osteria-Kette mit ihren 70 Filialen inzwischen auf Platz 18 (146,5 Millionen Euro), Enchilada auf Platz 26 (107 Millionen Euro), Hans im Glück auf Platz 30 (102 Millionen Euro), Sausalitos auf Platz 59 (54,5 Millionen Euro) und Dean & David auf Platz 70 (46 Millionen Euro). Praktisch alle Münchner Systemgastronomen können sich über Zuwachsraten um die zehn Prozent freuen, das ist im Bewirtungsgewerbe eher ungewöhnlich.

München hat noch eine Kategorie von Gastro-Unternehmern, die es sonst in ganz Deutschland nicht gibt: Wiesnwirte. Einige von ihnen sind unter den Top 100 vertreten - nicht nur wegen ihres Festzelts. So findet sich die Kuffler-Gruppe mit ihren 42 Betrieben - darunter dem Weinzelt, dem Spatenhaus, dem Mangostin und dem Palace-Hotel - auf Platz 22 (118 Millionen Euro). Käfer liegt mit seinen vielfältigen Unternehmen vom Party-Service bis zur Käferschänke auf Platz 27 (106 Millionen Euro), die Haberlgruppe mit ihren Biergärten und der Ochsenbraterei auf Platz 77 (38,1 Millionen Euro).

Sehr effektiv scheint die Wirtefamilie Vollmer zu arbeiten. Mit nur drei Betrieben - dem Augustinerzelt auf der Wiesn, den Augustiner Großgaststätten in der Fußgängerzone und den Augustiner Bräustuben an der Landsberger Straße - kommt sie auf einen Jahresumsatz von 27,5 Millionen Euro und immerhin noch auf Platz 97.

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SZ vom 12.03.2018
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