Süddeutsche Zeitung

Edelstein-Dieb:Der Saphir im Bademantel

Von Susi Wimmer

Wo versteckt man einen tintenblauen Saphir im Verkaufswert von 350 000 Euro am besten? Ein Dieb hatte da eine ganz patente Idee: Er deponierte das Kleinod in der Tasche seines Bademantels. Was den Vorteil hatte, dass, als die Polizei an seiner Türe klingelte und er im Bademantel öffnete, er den Beamten den gestohlenen Saphir sofort überreichen konnte.

Die Szene ist skurril, aber - sie hat sich tatsächlich so abgespielt. Die Geschichte beginnt im Februar 2014 auf der Schmuck- und Edelsteinfachmesse Inhorgenta in Riem. Damals stand der achteckige Edelstein mit 13,93 Karat zum Verkauf und war an einem Stand in einem Schaukasten präsentiert.

Wie die Polizei den Dieb schnappte

Nachdem das gute Stück plötzlich verschwunden und die Polizei alarmiert war, konnte später anhand der Videoüberwachung ein älterer Herr als Täter ausgemacht werden. Wer er war, konnte allerdings nicht geklärt werden.

Ein Jahr später, wieder auf der Inhorgenta, tauchte der Mann tatsächlich am gleichen Stand auf und wurde von dem Schmuckhändler erkannt. Der Sicherheitsdienst notierte die Personalien des Mannes, die wurden später der Polizei übergeben: Es handelte sich um einen 72 Jahre alten Stuttgarter, Vertreter aus der Schmuckbranche, und bereits wegen Diebstahls bekannt.

Als die Polizei jetzt an seiner Türe klingelte, öffnete er in besagtem Bademantel. Der Rest war Polizeiroutine.

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Quelle:
SZ vom 30.10.2015
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