Süddeutsche Zeitung

Zorneding:Piet Mayr bekommt bei der Bürgermeisterwahl Konkurrenz

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Zornedings Bürgermeister wird noch einen Gegenkandidat bekommen. Wahrscheinlich sogar eine Gegenkandidatin.

Von Andreas Junkmann, Zorneding

In Ebersberg sind es derzeit drei Bewerber, in Vaterstetten und Kirchseeon ebenso - während sich in anderen Landkreis-Kommunen bereits die Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl im nächsten Jahr in Stellung bringen, geht es in Zorneding noch eher ruhig zu. Amtsinhaber Piet Mayr (CSU) hatte Anfang März erklärt, dass er 2020 für eine dritte Amtszeit als Bürgermeister kandidieren wolle. Von den anderen Fraktionen war bislang allerdings nichts zu hören. Dennoch dürfte der 63-Jährige wohl keinen Freifahrtsschein für die Wiederwahl bekommen.

Dafür will zumindest die SPD sorgen. Als nächstliegende Bewerberin wird in der Gemeinde Bianka Poschenrieder gehandelt. Die stellvertretende Bürgermeisterin will sich zu einer eigenen Kandidatur zwar nicht äußern, macht aber auch klar, dass man Mayr das Feld nicht kampflos überlassen wolle: "Wir wollen den Wählern auf jeden Fall eine Möglichkeit bieten." Im Klartext bedeutet das, sollten die anderen Fraktionen keinen Bewerber präsentieren können, behalten es sich die Sozialdemokraten vor, selbst einen Kandidaten oder eine Kandidatin zu stellen. Gleichwohl betont Poschenrieder, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. "Die Wahl ist erst im März nächsten Jahres. Es ist noch genug Zeit."

Dennoch zeichnet sich jetzt schon ab, dass Mayrs Herausforderer wohl aus den Reihen der SPD kommen wird. Bei den Grünen jedenfalls wird man bei dieser Wahl auf einen Bewerber verzichten. "Wir schauen eher auf 2026", sagt Fraktionsvorsitzender Helmut Obermaier. Bis dahin wolle man den 25-jährigen Moritz Dietz in Stellung bringen. Denn bei der übernächsten Wahl endet die Amtszeit von Piet Mayr definitiv und spätestens dann werden in Zorneding die Karten neu gemischt. "Da werden wir auf jeden Fall versuchen, einen Fuß in die Tür zu bekommen", so Obermaier. Von einem Zwischenkandidaten für die kommende Amtsperiode hält der 61-Jährige deshalb wenig. Stattdessen wolle man zunächst versuchen, die Fraktion zu stärken, "damit möglichst viele sozial eingestellte Kräfte im Gemeinderat sind".

Den Fokus auf eine starke Liste legen auch die Freien Wähler. Gemeinderat Franz Lenz zufolge wolle man ebenfalls vor allem versuchen, die Fraktion weiter auszubauen. Ambitionen auf eine Bürgermeisterkandidatur hege man hingegen keine. "Es ist kein Kandidat in Sicht", so Lenz.

Bleibt noch die FDP um ihren Gemeinderat Peter Pernsteiner. So klar wie Grüne und Freie Wähler wollen sich die Liberalen zwar nicht äußern, allerdings schätzt man die Erfolgsaussichten für einen möglichen Bewerber eher überschaubar ein. Ob es für die FDP Zorneding sinnvoll sei, gegen den amtierenden Bürgermeister anzutreten, habe man laut Pernsteiner im Ortsvorstand noch nicht abschließend entschieden. Dass die Liberalen doch noch einen Kandidaten stellen, scheint aber so gut wie ausgeschlossen, zumal sie bei der Wahl weder bei SPD noch Grüne auf große Unterstützung hoffen dürften. "Wahrscheinlich macht es für uns mehr Sinn, uns im Wahlkampf darauf zu konzentrieren, dass wir in der nächsten Amtsperiode stärker im Gemeinderat vertreten sein werden", so Pernsteiner.

Und so werden wohl tatsächlich die Sozialdemokraten Verantwortung übernehmen müssen, falls die Bürgermeisterwahl in Zorneding nicht schon lange vor dem Urnengang im nächsten Jahr entschieden sein soll.

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Quelle:
SZ vom 23.08.2019
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