Süddeutsche Zeitung

Energiewende:Ebersberger haben Interesse an Windpark-Beteiligung

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Schon jetzt gibt es Vormerkungen für die Bürgerenergie-Anlagen im Forst. Die Arbeiten sind im Zeitplan, einige Veränderungen könnte es aber noch geben.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Das Interesse der Ebersberger, sich am Windpark im Forst und an anderen Bürgerenergie-Projekten zu beteiligen, ist groß. "Wir haben bereits jetzt einige 100 Vormerkungen. Wir möchten möglichst niedrigschwellige Einstiegsmöglichkeiten bieten, die wir im weiteren Projektverlauf noch im Detail definieren werden", erläutert Marcel Menzel vom Ebersberger Eberwerk. Der kommunale Energieversorger will nach der Fertigstellung drei der fünf Anlagen im Forst übernehmen und sie als Bürgerenergie-Anlagen vermarkten. Auch Anteile an PV-Freiflächenanlagen werden Bürgerinnen und Bürger erwerben können.

Noch allerdings wird es eine Weile dauern, bis im Forst Strom produziert werden kann. Am Zug sind derzeit die Unternehmen ALP.X (vormals Surplus Equity Partners), ein Asset- und Investmentmanager aus München, und Qualitas Energy Partner, das sich auf Akquisition, Finanzierung, Projektentwicklung sowie den Bau und Betrieb von Onshore-Windenergieanlagen spezialisiert hat, die das Projekt gemeinsam entwickeln. Man sei sehr froh, diese Unternehmen mit an Bord zu haben, "die die Bedeutung des Vorhabens für die Region verstehen und gleichzeitig die erforderliche Expertise im Bereich Windenergie für eine professionelle und zielführende Umsetzung des Projekts mitbringen", so der Sprecher des Eberwerks.

Die naturschutzfachliche Kartierung wird 2024 fortgesetzt

Bisher liege man mit dem Windpark im Zeitplan, so Menzel, die für 2023 geplanten naturschutzfachlichen Kartierungen seien abgeschlossen worden, die weiteren erforderlichen Arbeiten würden im Frühjahr 2024 fortgesetzt. Basierend hierauf werden die erforderlichen Berichte und Gutachten erstellt. Zudem werden die notwendigen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ermittelt, "um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu gewährleisten".

Als im Frühjahr 2023 das Windpark-Trio seine Pläne vorgestellt hatte, ging man davon aus, dass das Projekt 2025 genehmigt wird, 2026 mit dem Bau begonnen wird und 2027 der Windpark seinen Betrieb aufnimmt. Ob sich dieser Zeitplan genau halten lässt, dazu wagt man beim Eberwerk derzeit keine Prognose: "Die Genehmigungsverfahren hängen von zahlreichen Faktoren ab, die teilweise nicht in unserer Hand liegen. In Anbetracht dessen kann es natürlich noch im weiteren Projektverlauf Veränderungen zum Zeitplan geben. Wir arbeiten allerdings mit Hochdruck daran, die Windkraftanlagen schnellstmöglich in Betrieb zu nehmen."

Dass sich an der Positionierung des Windparks im Forst noch etwas ändern könnte, hatte bereits Landrat Robert Niedergesäß (CSU) bei einem Pressegespräch im November angedeutet - seinen Angaben zufolge wäre es denkbar, die Anlagen etwas weiter in den Forst hineinzurücken, um eine noch bessere Windausbeute zu erreichen. Menzel weist darauf hin, dass Aussagen über die genaue Position der Windräder innerhalb des Untersuchungsgebiets erst nach Abschluss aller derzeit laufenden Untersuchungen möglich sind. In enger Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten erarbeite man ein Windpark-Layout für den genauen Standort der bis zu fünf Windenergieanlagen, so Menzel. "Dabei spielen natürlich besonders naturschutzfachliche und planungsrechtliche Faktoren eine Rolle. Gleichzeitig muss man auch auf die Wechselbeziehung der Anlagen untereinander achten."

All dies habe wiederum auch Einfluss auf die Höhenentwicklung der Anlagen. "Unser oberstes Ziel ist es, die Natur bestmöglich zu schonen, den Ebersberger Forst zu schützen und gleichzeitig eine optimale Energieproduktion für die ganze Region sicherzustellen. Hierfür ist diese fundierte Planung notwendig", so der Eberwerk-Sprecher.

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