Süddeutsche Zeitung

Pandemie:Ebersbergs Bürgermeister Ulrich Proske an Corona erkrankt

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Trotz Impfung ist die komplette Familie des Ebersberger Bürgermeisters infiziert. Wo hat sich der 51-Jährige das Virus eingefangen?

Von Korbinian Eisenberger, Ebersberg

Der Ebersberger Bürgermeister Ulrich Proske (parteilos) und seine Familie sind mit dem Coronavirus infiziert. Der 51-Jährige erklärte am Dienstag telefonisch, dass seine drei Kinder, seine Frau und er selbst laut PCR-Tests Corona-positiv sind und allesamt Symptome hätten. Proske und seine Familie sind geimpft, "alle seit Sommer", erklärt der Ebersberger Bürgermeister. Es handelt sich demnach um fünf Impfdurchbrüche.

Ihm selbst gehe es verhältnismäßig gut, so Proske, er leide lediglich unter dem Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn. "Ich koche normalerweise bei uns daheim", sagt Proske. "Ausgerechnet ich kann jetzt nichts mehr schmecken und riechen." Seine Familie habe es härter erwischt, sie hätten Symptome einer Grippe.

Wie und wo sich die Familie infizierte, sei für ihn nicht nachvollziehbar, so Proske. "Wir wissen nicht, wo wir es herhaben." Tatsache sei, dass seine Corona-Warn-App am Handy "in den letzten neun Tagen zwölf Risiko-Begegnungen gezeigt" habe. Proske erklärt, dass er sich auch als Geimpfter regelmäßig getestet habe. Während der vergangenen Woche waren die Tests noch negativ, am Samstag und Sonntag dann positiv.

Der Zustand der Familie sei bei all dem stabil, die fünf sind zusammen in Quarantäne. Entsprechend habe er seinen Humor nicht gänzlich verloren. Um die Intensität des Rückgangs an Wahrnehmung von Geschmack und Geruch zu prüfen, habe er einen Zahnstocher angezündet und den Dampf eingeatmet. "Man riecht nichts", so Proske. Sein zweiter Selbstversuch: Debrecziner mit extra scharfem Senf. "Das brennt einem zwar den Hals runter, aber man schmeckt nichts." Unter den neuen Bedingungen übernehme er weiterhin die Rolle des Familienkochs. "Aber abschmecken müssen erst mal die anderen."

Die Amtsgeschäfte wie etwa den Technischen Ausschuss am Dienstagabend übernimmt vorerst Proskes Stellvertreter Günter Obergrusberger (CSU). Um die Verbreitung des Virus zu verhindern, lautet Proskes Appell, sich impfen zu lassen und selbst zu kontrollieren. "Man sollte sich als Geimpfter immer wieder Schnelltests unterziehen."

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Quelle:
SZ vom 10.11.2021
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