Süddeutsche Zeitung

Pliening:Traglufthalle bleibt unbewohnbar

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Das Dach der Plieninger Flüchtlingsunterkunft ist mittlerweile geflickt, drinnen sind die Schäden aber immer noch immens. Entscheidend ist vor allem die Frage, wer die Reparatur bezahlen muss.

Von Korbinian Eisenberger, Pliening

Die Plieninger Traglufthalle ist wieder aufgepumpt, das Brandloch ist geflickt, und dennoch ist derzeit nicht absehbar, wann die knapp 200 Bewohner dort wieder einziehen können. Das Landratsamt Ebersberg teilte am Dienstag auf Nachfrage mit, dass es noch keinen Umzugstermin gebe, die Halle sei noch nicht voll funktionsfähig. Ende Oktober hatte ein Feuer die Plieninger Flüchtlingsunterkunft unbewohnbar gemacht, seit 1. November sind die Männer in der nahegelegenen Ersatz-Traglufthalle in Grub bei Poing untergebracht. Zunächst hatte das Landratsamt den Umzug für Mitte November, schließlich für Ende Dezember anvisiert. Dass es jetzt so viel länger dauert, liegt laut einer Sprecherin "nicht am Landratsamt".

Die Betreiberfirma ATS aus Friedberg bei Augsburg teilt mit, dass das Hallendach zwar repariert sei. Regenwasser und Spritzwasser der Feuerwehr habe aber Matratzen und Möbel in Mitleidenschaft gezogen, dies sei der Grund für die Verzögerung. "Es ist ein sehr großer Schaden entstanden", erklärt ein Mitarbeiter aus dem Vertrieb von ATS. Nicht ganz klar ist, wer für die Kosten aufkommen muss, wie viel davon die Versicherung der Firma übernimmt. Zu den Details konnte ATS kurz nach Weihnachten keine Angaben machen, der zuständige technische Leiter ist derzeit nicht im Dienst und nicht zu erreichen.

Im Sommer hatte es zwischen dem Ebersberger Landratsamt und der schwäbischen Firma erstmals Unstimmigkeiten wegen hoher Temperaturen in der Plieninger Halle gegeben. Es ging um die Frage, wer für die Installation eines Lüftungssystems aufkommen muss, nach zwei Monaten wurde der Streit außergerichtlich beigelegt. Mittlerweile ist die Plieninger Halle seit zwei Monaten leer. Laut dem Vertrag des Landratsamts mit der Gemeinde Pliening kann die Halle noch bis Ende April 2017 bewohnt werden, genauso lange läuft der Vertrag mit Poing für die Traglufthalle im Gemeindeteil Grub.

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Quelle:
SZ vom 28.12.2016
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