Süddeutsche Zeitung

Grafing:Sonne fürs Klima

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Grafing will Photovoltaik­anlagen auf zahlreichen städtischen Gebäudedächern errichten

Von Thorsten Rienth, Grafing

Manchmal kann es ganz schnell gehen: Ursprünglich wollte der Grafinger Klima-, Umwelt-, Kultur-, Schul- und Sozialausschuss in seiner jüngsten Sitzung nur über eine Photovoltaikanlage auf der Stadtbücherei beraten. Dann hat Bürgermeister Christian Bauer (CSU) ein ganzes Bündel weiterer "PV"-Vorhaben ins Rennen geschickt - und ohne viel Federlesens die Zustimmung bekommen.

"Das wird nicht alles nächstes Jahr gehen, aber wir starten hier eine Offensive", ordnete Bauer den Beschluss ein. Dessen ursprünglich geplanter Umfang hatte sich auf eine 70 Kilowatt-Installation auf dem Dach der Bücherei beschränkt. Aufgeteilt in zwei getrennte Anlagen kann zum einen der jährliche Strombedarf der Bücherei von durchschnittlich 18 000 Kilowattstunden gedeckt werden. Die restlichen gut 50 000 Kilowattstunden soll das "Eberwerk" einspeisen. Ein ähnliches Modell setzt die Stadt bereits bei der Photovoltaikanlage auf dem Bauhof um.

In der Sitzung kamen dann fünf weitere "PV"-Dachflächen hinzu. Allesamt städtische Liegenschaften, die Bauer zufolge laut Solarpotenzialkataster geeignet seien: Die Dächer von Feuerwehr, Straußdorfer Kindergarten St. Margareth, Schülercafé Chaxter am Stadtbahnhof und Mittelschule. Da diese Gebäude bekanntlich bereits stehen, könnte Grafing vergleichsweise schnell losplanen. Das fünfte Projekt auf dem Dach des Kinderzentrums in der Forellenstraße dürfte auf der Zeitachse das letzte sein. Das Gebäude muss schließlich erst gebaut werden.

Welches Modell bei welcher Anlage zum Zuge kommt, ist noch offen. Geht es nach dem Grafinger Bürgermeister, könnte einfach jenes vom Bauhof respektive Bücherei übernommen werden. Als Betreiber schlägt er das "Eberwerk" oder die Bürgerenergiegenossenschaft im Landkreis Ebersberg, die BEG, vor.

Indes wurden in der Grafinger Klimaausschusssitzung noch zwei weitere Beschlüsse gefasst: Die Stadt besorgt sich ein Planungsbüro, um die Straßenbeleuchtungen bis zum Jahresende 2022 auf energiesparende LED-Leuchtioden umzurüsten. Gut 25 000 Euro gab der Ausschuss für Planungsleistungen frei, um im Bereich des Straußdorfer Kindergartens und dem Feuerwehrhaus ein Wärmenetz zu errichten. Wenn technisch möglich und gewünscht, können sich auch Privathaushalte im näheren Umkreis an das Netz anschließen lassen.

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Quelle:
SZ vom 19.10.2021
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