Süddeutsche Zeitung

Ebersberg:Überlebenstraining

Ehrenamtliche bringen Flüchtlingen das Schwimmen bei

Im Landkreis Ebersberg ist der Asylbewerber, der voriges Jahr im Klostersee ertrunken ist, ein tragischer Einzelfall geblieben. Nicht so in anderen Landkreisen rund um München, wo in diesem Sommer immer wieder traurige Nachrichten von Flüchtlingen zu lesen waren, die beim Baden ums Leben kamen, weil sie nicht schwimmen konnten. Die Trainer des Schwimmvereins Grafing-Ebersberg rund um Initiator Christian Sponfelder wollen solche Schlagzeilen für den Landkreis Ebersberg verhindern und bringen Flüchtlingen das Schwimmen bei.

Gemeinsam mit dem Helferkreis, der sich um die Flüchtlinge kümmert, die in der Kreisstadt und in Grafing untergebracht sind, wurde ein Konzept entwickelt, wonach in einer kleinen Schwimmgruppe von zehn Teilnehmern Grundfertigkeiten im Umgang mit Wasser erlernt und geschult werden und auch die Gefahren besprochen werden, die beim Baden in Seen und Flüssen vorhanden sind.

Auch die Stadt Ebersberg hat das Vorhaben des Schwimmvereins unterstützt und das Hallenbad für die Kurse zur Verfügung gestellt. Jeweils drei bis vier Trainer und Verantwortliche gewöhnten die Teilnehmer ans Wasser und übten Schwimmbewegungen. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Dank des großen Einsatzes der Gruppe wurden schnell Fortschritte erzielt, sodass einige Flüchtlinge schon nach kurzer Zeit im tiefen Wasser ohne Hilfsmittel schwimmen konnten.

Auch das Katholische Kreisbildungswerk konnte eingebunden werden, dort kümmerte man sich um die rechtliche und versicherungstechnische Seite der Schwimmkurse. Weil das Angebot so erfolgreich war, soll im Winterhalbjahr ein neuer Kurs angeboten werden.

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Quelle:
SZ vom 26.09.2015 / SZ
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