Süddeutsche Zeitung

Feierstunde im Ebersberger Landratsamt:Ehre für die Ehrenamtlichen

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Zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Landkreis Ebersberg bekommen für ihr Engagement von Landrat Robert Niedergesäß Auszeichnungen verliehen.

Von Andreas Junkmann, Ebersberg

Das Wort "Ehre" steckt eigentlich bereits im Begriff "Ehrenamt" mit drin, dennoch ist diese für viele nicht der Antrieb dafür, warum sie sich in unzähligen Stunden freiwillig in den Dienst der Gesellschaft stellen. Umso mehr gilt es von Zeit zu Zeit, diesen Menschen eine besondere Anerkennung zukommen zu lassen. Das hat nun auch der Landkreis Ebersberg im Rahmen einer Veranstaltung getan. Dabei gab es nicht nur Dienstjubiläen in der Kommunalpolitik zu feiern, sondern auch die Überreichung des Ehrenzeichens des Ministerpräsidenten und sogar des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Letzteren durfte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) an Emma Schmidt aus Glonn und Arnold Schmidt aus Forstinning aushändigen. Emma Schmidt war von 1976 bis 2019 aktives Mitglied im Kirchenchor ihrer Heimatgemeinde, von 1994 bis 2014 hatte sie das Amt der Chorsprecherin inne. Schmidt war außerdem lange im Chor- und Orchesterverein Glonn aktiv, unter anderem als Vereinskassiererin und Schriftführerin. Zudem engagiert sie sich bei der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung in der Marktgemeinde, deren stellvertretende Vorsitzende sie seit 2017 ist. "Ihr über 40-jähriges intensives Engagement ist beispielhaft und verdient höchste Anerkennung", sagte Landrat Niedergesäß.

Nicht weniger engagiert - und deshalb ebenfalls mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet worden - ist Arnold Schmidt. Der Forstinninger war 1992 treibende Kraft bei der Gründung des Landschaftspflegeverbandes Ebersberg und bis 2021 Vereinsvorsitzender. Auch während seiner 30-jährigen Amtszeit als Forstinninger Bürgermeister lag Schmidt der Naturschutz stets am Herzen. "Als zurückhaltende und bescheidene Person stellen Sie sich und Ihr Engagement nicht in den Vordergrund, sondern freuen sich darüber, wenn Landschaftspflege und Naturschutz nachhaltig vorangebracht wird", sagte Niedergesäß über Arnold Schmidt, der auch im privaten Umfeld Ökologie und Naturschutz aus voller Überzeugung lebe.

Voller Überzeugung muss auch sein, wer sich über Jahrzehnte hinweg im sozialen Bereich für das Wohl seiner Mitmenschen einsetzt - so wie Martina Haack-Pedersen aus Forstinning es tut. Zusammen mit einigen Gleichgesinnten gründete sie 1998 den Verein "Mach mit" und war bis 2006 dessen Vorsitzende. Ursprünglich wurde der Verein mit der Idee ins Leben gerufen, Ferienprogramme für Kinder zu organisieren. Inzwischen sind zahlreiche weitere Aufgaben dazugekommen, etwa Angebote für Familien und Neubürger oder Konzerte in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Jugendverein. Martina Haack-Pedersen hat außerdem das "Netzwerk Forstinning" gegründet und ist seit 2010 Vorsitzende der örtlichen Nachbarschaftshilfe. Ihr Engagement habe das Leben und den Alltag vieler Mitmenschen entscheidend verbessert, lobte Landrat Niedergesäß, der Haack-Pedersen das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten überreichte.

Zum Ministerpräsidenten hat es von diesen Geehrten zwar keiner gebracht, dennoch haben sie einen Großteil ihres Lebens in den Dienst der Politik gestellt. Günter Lenz aus Vaterstetten, Johann Wohlmuth aus Steinhöring, Thomas Kroll aus Kirchseeon und Hans Mühlfenzl aus Ebersberg blicken auf außergewöhnlich lange Amtszeiten in den Stadt- und Gemeinderäten ihrer Heimatorte zurück. So gehörte etwa Hans Mühlfenzl von 1984 bis 2020 durchgehend dem Stadtrat Ebersberg an, Johann Wohlmuth sogar von 1978 bis 2020 dem Gemeinderat Steinhöring. Sie alle wurden deshalb mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Bronze ausgezeichnet. Die Kommunale Dankurkunde für ihr Engagement in der Lokalpolitik erhielten Tobias Scheller aus Oberpframmern und Stefan Ruoff aus Vaterstetten.

Und auch für einige seiner Kolleginnen und Kollegen im Ebersberger Kreistag hatte Landrat Niedergesäß eine Danksagung vorbereitet. So gehören Josef Schwäbl, Martin Wagner (beide CSU) und Max Weindl (Freie Wähler) dem Gremium bereits seit 30 Jahren an. "Wer sich über Jahrzehnte hinweg in der Kommunalpolitik halten kann und das Vertrauen der Wähler erhält, der besitzt eine herausgehobene Anerkennung der Bürgerinnen und Bürger", sagte Niedergesäß. Ein bisschen dürfte der Landrat dabei wohl auch an sich gedacht haben, schließlich sitzt er selbst bereits seit 20 Jahren im Kreistag.

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