Süddeutsche Zeitung

Stadtrat Dachau:Teures Faschingstreiben

Bis der Fasching wirklich beginnt, dauert es noch eine Weile. Dachaus Kommunalpolitiker beschäftigen sich trotzdem schon einmal damit: Sie stellen die Finanzierung des Umzugs in Frage.

Helmut Zeller

Der Fasching hat noch nicht so richtig Fahrt aufgenommen, und schon gibt es wieder ungeklärte Fragen. Diesmal stehen aber nicht Alkoholexzesse und Gewalt bei Faschingsumzügen in der Dachauer Innenstadt zur Diskussion. Diese unschönen Begleiterscheinungen sind in der vergangenen Saison durch Stadtverwaltung und Polizei eingedämmt worden.

Im Kulturausschuss des Dachauer Stadtrats ging es vielmehr um die Frage der Zuschüsse für das närrische Treiben: Kulturreferent Dominik Härtl (CSU) forderte mehr Transparenz bei den Kostenabrechnungen des Faschingszug Fördervereins. Härtl erinnerte an vergangene Diskussionen über die "nicht unbeträchtlichen Kosten" der Umzüge. Im vergangenen Jahr hatte der Förderverein insgesamt 15.500 Euro erhalten, darunter sind die Leistungen des Bauhofs für die Reinigung nach dem Faschingssamstag mit 6000 Euro zu Buche geschlagen.

Außerdem kostet die Stadt der Fasching noch einmal 6000 Euro, die an die Faschingsgesellschaft Dachau gehen. Härtl betonte, um bei einem derart sensiblen Thema nicht missverstanden zu werden, dass der Faschingsumzug eine wichtige Einrichtung sei. Nach Einschätzung der CSU-Fraktion entstehen aber viele Kosten durch die mannigfaltigen Vorgaben der Stadt. Das möchten die Ausschussmitglieder seiner Fraktion, wie Härtl sagte, einmal säuberlich aufgelistet sehen.

Auch der Einnahmenseite fehlt Härtls Worten zufolge Transparenz. Vorbehaltlich einer detaillierten Auskunft in der nächsten Sitzung stimmte die CSU-Fraktion mit den anderen Ausschussmitgliedern zu, dem Förderverein 14.000 Euro, 500 Euro weniger als beantragt, und der Faschingsgesellschaft 6000 Euro zu geben.

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Quelle:
SZ vom 20.11.2010
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