Süddeutsche Zeitung

Max Mannheimer Studienzentrum:Neue Hoffnung für Referenten

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Grüne fordern Unterstützung für Honorarkräfte der Gedenkstätten

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Die Fraktion der Grünen im Landtag fordert, den von der Staatsregierung angekündigten Rettungsschirm für Tätige in der Jugend- und Erwachsenenbildung großzügig auszulegen. Der neue Schutzschirm müsse auch freiberufliche pädagogische Kräfte etwa in der politischen und kulturellen Bildung oder in den Gedenkstätten berücksichtigen, so Thomas Gehring, Sprecher für Lehrkräfte bei den Landtags-Grünen und Vizepräsident des Bayerischen Landtags. Davon könnten auch die freiberuflichen Referenten am Max Mannheimer Studienzentrum in Dachau (MMSZ) profitieren.

Die Honorarkräfte halten eigentlich Seminare, in denen sie Jugendliche über Antisemitismus und die Geschichte der Konzentrationslager aufklären. Doch da wegen der Corona-Pandemie seit Monaten keine Seminare am MMSZ stattfinden können, ist den Referenten ein Großteil ihrer Einnahmen weggebrochen. Einige der rund 30 Freiberufler haben inzwischen zwar Werkverträge vom MMSZ erhalten, mit denen sie ihre finanzielle Not lindern können. Gleichwohl sind die Verträge befristet, gelten teilweise bis Mitte September. Die Referenten drängen auf eine langfristige Perspektive und haben dafür Unterstützung von mehreren Landtagsabgeordneten erhalten.

Die bayerische Staatsregierung hat vor Kurzem im Kabinett einen mit 30 Millionen Euro ausgestatteten Rettungsschirm für Volkshochschulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen beschlossen. Der Dachauer Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath (CSU) machte den Referenten am MMSZ daraufhin Hoffnung, dass auch sie von dem neuen Rettungsschirm profitieren können. In die gleiche Richtung zielt nun auch der Antrag der Grünen. "Bei den letzten Rettungsschirmen mussten wir leider erleben, dass durch allzu kleinteilige Vorgaben weite Personenkreise zunächst außen vor blieben", so Thomas Gehring. "Es musste mühsam nachjustiert werden, vor allem aber warteten viele Betroffene daraufhin noch länger auf die dringend benötigte und lange ersehnte staatliche Unterstützung."

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SZ vom 23.06.2020 / thra
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