Süddeutsche Zeitung

Dachau:Klimaschutztag soll geöffnet werden

Lesezeit: 1 min

Auf Anregung der CSU sollen an der Veranstaltung des Landkreises in Zukunft auch interessierte Bürgerinnen und Bürgern teilnehmen können.

Von Jacqueline Lang, Dachau

Der erste Klimaschutztag des Landkreises fand auf Antrag der Kreistagsfraktionen von CSU und Grünen am 13. November 2019 statt. Sein Ziel: Kreisrätinnen und Kreisräte sowie Behördenmitarbeitende sollten "zu aktuellen Themen des Klimaschutzes informiert und sensibilisiert werden", Austausch und Diskurs im Fokus stehen. Doch im Oktober kritisierten die Christsozialen in einem neuerlichen Antrag, die Beteiligung sei zu gering, die ganze Veranstaltung zu passiv. Ihr Vorschlag: Der Klimaschutztag müsse geöffnet, die Bevölkerung eingeladen werden. Aus dem Klimaschutztag soll in Zukunft ein Klimaaktionstag werden. Denn, so schreibt die CSU in ihrem Antrag: "Klimaschutz geht uns alle etwas an und funktioniert nur, wenn möglichst viele Menschen aktiv mitmachen."

Eine Idee, welche die Landratsamtsverwaltung zwar inhaltlich richtig findet, aber auf Landkreisebene für nur schwer realisierbar hält. Denn, so die Klimaschutzbeauftragte Esmeralda Schlehlein: Je weiter man die Zielgruppe fasse, desto schwieriger werde es, thematisch tief einzusteigen. Ihr Gegenvorschlag: Der Klimaschutztag soll bleiben, wie er ist. Und Klimaaktionstage sollen auf Gemeindeebene umgesetzt werden, dort sei der Wirkungskreis klarer. Gerne werde man die Gemeinden aber bei der Konzeption solcher Tage unterstützen, versicherte Schlehlein. Auch Landrat Stefan Löwl (CSU) sprach sich beim Klimaschutztag für "Tiefe vor Breite" aus.

Antragstellerin Stephanie Burgmaier (CSU) indes blieb bei ihrer Forderung: Derzeit stünden Kosten und Nutzen des Klimaschutztages nicht im Verhältnis, die Beteiligung sei zu gering. Es gelte daher, einen "Tag des Austausches" daraus zu machen: "Alle müssen eingeladen werden." Parteikollege Stefan Kolbe stellte zudem die Frage, wovor man denn eigentlich Angst habe. Mit zu vielen Teilnehmenden sei doch ohnehin nicht zu rechnen, ebenso wenig mit Personen, die sich nicht längst eingehend mit dem Thema Klimaschutz beschäftigten.

Landrat Löwl versicherte, dass man sich nicht dafür qualifizieren müsse, um neben ehrenamtlichen Gruppierungen, Vereinen und Unternehmen auch als Privatperson am Klimaschutztag teilnehmen zu dürfen, das eigene Interesse sei ausreichend. Eine Selektion der Teilnehmenden solle explizit nicht vorgenommen werden. Aber es sei doch wichtig, dass es sich weiterhin um eine Veranstaltung mit einem entsprechenden "fachlichen Niveau" handle, so Löwl.

Darauf konnten sich sowohl die Antragsteller als auch die übrigen Kreisrätinnen und Kreisräte einigen: Der Klimaschutztag soll demnach einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, aber fachlich anspruchsvoll bleiben. Zudem soll es in den Gemeinden mit Unterstützung der Landkreisverwaltung die Möglichkeit geben, Aktionstage rund ums Thema Klima zu veranstalten.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5764919
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.