Mitten in Karlsfeld:Aller Abschied ist schwer
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Die Karlsfelder Schwimmhalle ist Geschichte, deshalb schlägt das Bündnis vor, die nahegelegene Bushaltestelle "Hallenbad" in "Sportpark" umzubenennen. Doch nach der endgültigen Schließung des Bades bleibt noch mehr zu regeln.
Glosse von Anna Schwarz, Karlsfeld
Wenn man eine alte Liebe vergessen will, löscht man die Nummer aus dem Handy oder schmeißt gemeinsame Urlaubsfotos in den Müll. Die Gemeinde Karlsfeld muss jetzt ebenfalls ein liebgewonnenes Herzstück aufgeben, das zu teuer geworden ist: das Hallenbad. Nun versucht sie, zu beseitigen, was fälschlicherweise noch daran erinnert. Begonnen wird mit dem Namen der Bushaltestelle.
Vor Kurzem hat das Bündnis für Karlsfeld beantragt, den Stopp nahe der ehemaligen Schwimmhalle umzubenennen: Schließlich sei der bisherige Name "Hallenbad" nicht mehr zutreffend - und werde es wohl nie wieder sein, argumentiert die Partei. Denn ein neues Schul- und Vereinsschwimmbad, von dem das Bündnis bislang nur träumen kann, würde voraussichtlich am Schulcampus in der Krenmoosstraße gebaut werden. Das allerdings sind für die kommenden Jahre nur Wunschvorstellungen, denn das Gemeindesäckel ist leer.
Und weil man sich in Karlsfeld in absehbarer Zeit keine neuen freiwilligen Projekte leisten kann, kümmert man sich eben um die alten: Und so schlägt das Bündnis vor, die bisherige "Hallenbad"-Haltestelle in "Sportpark" oder "Am Sportpark" umzubenennen, schließlich liegt das Gelände des TSV Eintracht Karlsfeld gleich in der Nachbarschaft. Und ein Name wie "Ehemaliges Hallenbad" würde die Busfahrerinnen und Busfahrer nur traurig stimmen. Aber es gibt einen Haken: So schnell wird die Namensänderung laut Geschäftsführer Francesco Cataldo nicht klappen.
Wer auf die Kategorie Hallenbad klickt, bekommt eine Fehlermeldung
Schließlich ist für die Benennung und Umbenennung von Bushaltestellen das Landratsamt Dachau als Träger des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zuständig. Zwar habe die Gemeinde der Verwaltung schon eine Umbenennung in "Sportpark" vorgeschlagen - allerdings könne diese frühestens mit dem neuen MVV-Jahresfahrplan geschehen, teilt die Gemeinde mit. Denn sämtliche Anzeigen in Bussen oder Handytickets müssen umprogrammiert werden, der Aufwand also sehr groß.
Auch auf der Website der Gemeinde gibt es noch technischen Nachholbedarf: Wer die Kategorie Hallenbad anklickt, erreicht lediglich eine Seite mit derselben Überschrift, darunter nichts mehr, nur eine unbeschriebene Weißfläche. Wer dann noch einmal auf die Kategorie Hallenbad klickt, für den wird es noch bitterer: "Inhalt nicht gefunden", steht in der Fehlermeldung - die Kategorie "Hallenbad" komplett zu löschen, das hat man in der Gemeindeverwaltung wohl noch nicht übers Herz gebracht. Gleiches gilt für den Schriftzug "Hallenbad Karlsfeld", der noch in blauen Lettern an der einstigen Schwimmhalle prangt, vielleicht findet das Heimatmuseum in den kommenden Monaten dafür Platz.