Süddeutsche Zeitung

Im Bauausschuss:Langfristige Lösung gesucht

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Petershausen will feste Unterkunft für Flüchtlinge errichten

Als von 2015 an mehr und mehr Geflüchtete in den Landkreis Dachau kamen, sind in vielen Gemeinden rasch provisorische Unterkünfte aufgebaut worden. Auch in Petershausen, wo aktuell 76 Asylsuchende und bereits anerkannte Flüchtlinge in einer Container-Anlage am Heimweg leben. Weil die formale Genehmigung für diesen Komplex aber Ende des Jahres ausläuft, hat der Gemeinderat diese nun auf Antrag des Landratsamts verlängert. Ein Placet, das den Kommunalpolitikern nicht leicht fiel. Denn viel lieber als in den Behelfsbauten würde Petershausen die Bewohner in solideren Häusern unterbringen. Ein Gespräch mit Landrat Stefan Löwl (CSU) sei schon geplant, informierte Rathauschef Marcel Fath (FW) die Gemeinderäte im Bauausschuss. "Weil wir eine langfristige Lösung möchten".

Nicht nur in Petershausen treibt Kommunalpolitiker die Sorge um, dass anerkannte Flüchtlinge, die noch als sogenannte Fehlbeleger in den staatlich verwalteten Unterkünften geduldet sind, dort einmal ausziehen müssen und dann von der Gemeinde als Obdachlose untergebracht werden müssen. Dem will man mit einem Gebäude zuvorkommen, das nach dem Vorbild der Karlsfelder Wohnanlage in der Hochstraße entstehen könnte. Dort wurden bereits 2016 in einer Mustersiedlung mehrere Häuser in Holzständerbauweise errichtet mit kleinen Wohnungen für Geflüchtete. Genauso ein Modell wünscht sich Petershausen, ein geeignetes Grundstück wäre vorhanden. Vielleicht sollte die Gemeinde deshalb jetzt die Container nicht verlängern, um Druck aufzubauen in Sachen Dauerwohnheim, sagte Josef Gerer (CSU). Aber, so Bürgermeister Fath, "welches Signal würden wir damit aussenden, an die Menschen, die dort leben und auch an unsere übrigen Mitbürger?" Auch Ernst Nold (FW) warnte, "da stehen Menschen dahinter, die brauchen Sicherheit." Schließlich wurde die Genehmigung für die Container einstimmig für weitere drei Jahre verlängert. Solange, da waren sich die Räte einig, soll es aber nicht dauern, bis eine feste Unterkunft steht. Bereits vom Gespräch mit dem Landrat noch im Juni erhoffen sich die Kommunalpolitiker eine Perspektive für eine dauerhafte Lösung.

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SZ vom 13.06.2019 / pes
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