Süddeutsche Zeitung

Christian Ude kehrt ins Rathaus zurück:Dahoam is dahoam

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Zwei Monate hatte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude Wahlkampfurlaub genommen, sich in der SPD-Parteizentrale einquartiert und ist mit einem Bus durch Bayern getourt. Jetzt ist er zurück an seinem Schreibtisch im Rathaus - mit ganz besonderen Gefühlen.

Von Peter Fahrenholz

"Es ist wie nach einem Urlaub", sagt Christian Ude, als er am Montagmittag endlich wieder sein Büro betritt. Alles ein wenig fremd, obwohl man es doch gut kennt. Ein prüfender Blick, ob sich etwas verändert hat. Es hat. In der Mitte liegt ein kleiner Teppich mit einem eingewebten Konterfei von Ude. Ein türkischer Bürger hat ihn Ude geschenkt und Christine Rauch, Udes Chefsekretärin, hat ihn im Büro ausgelegt. "Extra nach Osten ausgerichtet", scherzt sie.

Der Oberbürgermeister nimmt am Schreibtisch Platz, auf dem sich mehrere Stapel türmen, Post, Akten, Zeitungsausschnitte, und vertieft sich in die ersten Briefe. "Es ist, als ob man nie weggewesen wäre", sagt er nach zehn Minuten. Zwei Monate hatte er Wahlkampfurlaub genommen, ist mit einem Bus durch Bayern getourt, am Ende ist ein Plus von zwei Prozentpunkten für die SPD herausgesprungen.

Eine große Empfangsparty hat Christine Rauch, die auch Herrin über seinen Terminkalender ist, nicht organisiert. Denn es war zuvor nicht klar, ob Ude sein OB-Büro schon am Montag oder erst am Dienstag wieder in Besitz nehmen würde.

Aber natürlich ist für den "Chef", wie Rauch ihn stets respektvoll nennt, alles vorbereitet. "Er kriegt seinen Tee und die Schale mit Obst steht auch gefüllt da", sagt sie. Selbst ein paar Kuchenstückchen hat sie auf die Schnelle noch besorgt. Sein erster offizieller Termin als OB wird trauriger Natur sein: die Trauerfeier für CSU-Stadträtin Elisabeth Schmucker am Mittwoch.

Zuvor hat Rauch für Ude etwas getan, was wegen der Terminfülle sonst so gut wie nie klappt: Sie hat Luft im Terminkalender eingeplant. "Er muss erstmal im Büro seine Stöße abarbeiten", sagt sie. Frau Rauch ist da unerbittlich.

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Quelle:
SZ vom 17.09.2013
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