Süddeutsche Zeitung

Wirtschaft in München:BMW rüstet sein Stammwerk für 200 Millionen Euro um

Lesezeit: 1 min

Künftig soll dort das elektrische Modell i4 gebaut werden - unter anderem, um dem amerikanischen Hersteller Tesla Konkurrenz zu machen.

Der Autokonzern BMW investiert rund 200 Millionen Euro für den Bau des vollelektrischen BMW i4 in sein Stammwerk in München. Das Geld solle vor allem in Gebäude, Fertigungsanlagen und Logistiksysteme fließen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Derzeit werden im Münchner Werk mit seinen 8000 Mitarbeitern Fahrzeuge der 3er- und 4er-Serie gefertigt. Für den Bau der neuen 3er-Reihe, die seit Oktober ausgeliefert wird, wurden in den vergangenen drei Jahren bereits mehr als 700 Millionen Euro investiert.

Der neue Münchner Werksleiter Robert Engelhorn rechnet für dieses Jahr mit knapp 170 000 hergestellten Fahrzeugen. Im kommenden Jahr soll diese Zahl erheblich gesteigert werden: "Mit rund 230 000 Fahrzeugen wird 2019 eines der volumenstärksten Jahre in der Geschichte des Werks", sagte Engelhorn. Dann soll auch die Produktion des BMW 330e, ein sogenannter Plug-in-Hybrid, beginnen. Das erste vollelektrische Viertürer-Coupé i4 soll im Jahr 2021 vom Band laufen.

"Ein vollelektrisches Fahrzeug mit einer eigenen Architektur bei laufender Fertigung in ein bestehendes Produktionssystem zu integrieren, ist eine echte Herkulesaufgabe", sagte Engelhorn. Vor allem die gut 500 Kilogramm schweren Akkus des i4 stellten besondere Ansprüche an die Fertigung, in die allein 90 Millionen Euro investiert werden sollen. In der Fabrik müssen mehr als 1000 Roboter im Karosseriebau und in der Montage entsprechend umgebaut werden. Zudem müssen die komplex verketteten Produktionslinien so gestaltet werden, dass neben dem neuen Modell auch weiterhin Autos der Serien 3er, 4er und M4 gebaut werden können. Der i4 selbst ist als Konkurrenzprodukt zu den Modellen des amerikanischen Herstellers Tesla geplant.

Trotz der wachsenden Bedeutung von Elektromobilität wird es in absehbarer Zeit keine reine E-Fahrzeug-Fertigung in München geben. "Wir wollen und müssen flexibel auf Marktunschärfen reagieren können", sagte Engelhorn. So sollen zukünftig im Werk alle Antriebsformen - Hybrid, sowie Elektro- und Verbrennungsmotoren - verbaut werden. "Diese maximale Flexibilität ist immens wichtig", betonte Engelhorn. Zu möglichen Stückzahlen oder geplanten Fahrzeugeigenschaften des i4 machte der Konzern am Dienstag keine Angaben. Trotz der Fertigung des neuen Modells im Münchner Stammwerk werden dort wohl keine neuen Arbeitsplätze entstehen. Die Mitarbeiterzahl werde sich mit Beginn der Serienproduktion auf einem "ähnlichen Niveau" befinden, sagte Engelhorn.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4249438
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 12.12.2018 / CKS, DPA
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.