Süddeutsche Zeitung

Basketball:Dreimal Berlin

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Bayern-Basketballer im Achtelfinale des Eurocups beim Pokalsieger

Von Ralf Tögel, München

Das Basketball-Pokalwochenende war eigentlich ideal geeignet, Erhellendes zur Rangordnung der deutschen Spitzenteams beizutragen. Bamberg war als vermeintliche Übermacht im Halbfinale vom ersten Verfolger Bayern München in einem fantastischen Halbfinale entzaubert worden. Schlussfolgerung: diese beiden Teams sind die besten, werden den Meistertitel unter sich ausmachen. Doch dann kam Berlin: Glücklich gegen Frankfurt ins Finale eingezogen, entzauberte Alba den gastgebenden Favoriten. Schlussfolgerung: Man kann in dieser Liga nichts schlussfolgern. Was man nun auf den Eurocup übertragen darf, bei dem im Achtelfinale ausgerechnet die beiden verbliebenen deutschen Klubs aufeinandertreffen: Alba Berlin und Bayern München.

Weil die Berliner Zweiter der Gruppe J waren, die Bayern aber die Gruppe G gewonnen haben, findet das Hinspiel in der Hauptstadt (Mittwoch, 19.30 Uhr) statt, im entscheidenden Rückspiel haben die Bayern (Dienstag, 20 Uhr) dann den Heimvorteil. FCB-Sportdirektor Marko Pesic ist angesichts der jüngsten Erfahrung ganz froh, dass sein Team nicht sofort wieder in einem K.-o.-Spiel auf Berlin trifft, so gehe es zuvorderst um "ein gutes Ergebnis". Die Pokalpartie ist abgehakt, der Sportdirektor gibt aber zu, dass es nicht leicht sei, das Erlebte aus den Köpfen zu bekommen. Die Vorbereitung falle indes nicht schwer, der Gegner bleibt praktischer Weise ja derselbe. Zudem treffen diese beiden Kontrahenten zwischen den Eurocup-Partien auch noch am Sonntag (15 Uhr, Audi Dome) in der Bundesliga aufeinander.

Vielleicht sind die Kontrahenten daher auffallend bemüht, kein Öl ins Feuer zu gießen. In der Münchner Meistersaison 2014 wurde das Playoff-Finale oft als Hassduell tituliert, das die Münchner bekanntlich in Berlin zu ihren Gunsten entschieden, auch im Vorjahr kegelte der FCB Alba im Playoff-Halbfinale aus dem Wettbewerb - mit einem Sieg in Berlin. "Vielleicht war dieses Mal Berlin dran", sagt Marko Pesic. Die Bayern haben sich als fairer Verlierer gezeigt, würden sich aber nur zu gerne umgehend international revanchieren. Ohne Nihad Djedovic: Das Untersuchungsergebnis von "Muskel-Flüsterer" (Pesic) und Ex-Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt steht zwar noch aus, seine Wade aber lässt sicher keinen Einsatz gegen Berlin zu. Egal in welchem Wettbewerb.

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SZ vom 24.02.2016
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