Süddeutsche Zeitung

Arbeitsagentur:Pandemie stoppt Aufwärtstrend

Das erste Mal seit Jahren sind 2020 weniger Frauen arbeiten gegangen

Die Pandemie hat den Aufwärtstrend für Frauen auf dem Münchner Arbeitsmarkt vorerst gestoppt. In den vergangenen Jahren sind stetig immer mehr Frauen einer Beschäftigung nachgegangen, nun aber sind es erstmals wieder weniger, erklärt die Agentur für Arbeit in München anlässlich des internationalen Weltfrauentages. 2020 waren 391 Frauen weniger in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen tätig als im Jahr zuvor. Von den insgesamt 1 137 888 Arbeitnehmern in München sind 524 697 weiblich. Dies entspricht einem Anteil von knapp 46 Prozent. Nach Angaben der Arbeitsagentur verfügen mehr als 80 Prozent der Münchner Arbeitnehmerinnen über eine anerkannte abgeschlossene Berufsausbildung oder einem akademischen Abschluss. Etwa 50 Prozent arbeiten als Fachkraft, 39,3 Prozent auf Spezialisten-Niveau. Lediglich 10,2 Prozent sind beruflich als "Hilfskräfte" einzugruppieren. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt arbeiten zehn Prozent mehr Münchnerinnen in Vollzeit. Der Teilzeitanteil liegt derzeit bei 39 Prozent.

Eine Erklärung für die Zahlen sei, dass viele Frauen in Minijobs, etwa in der Gastronomie, arbeiteten, analysiert das Job-Center. Viele der Stellen seien der Coronakrise zum Opfer gefallen. Die Arbeitsagentur empfehle, die Zeit für Fort- und Weiterbildungen zu nutzen. Gute Chancen gebe es etwa in Lehr- und Sozialberufen, aber auch in der IT-Branche und im Lebensmittelhandel. Frauen, die sich umorientieren wollen, oder überhaupt den Einstieg ins Berufsleben planen, sagt die Agentur ausdrücklich ihre Unterstützung zu.

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Quelle:
SZ vom 08.03.2021 / bub
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