Süddeutsche Zeitung

Allach/Untermenzing:Bevor es zu spät ist

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Raumnot der Mittelschule, Flüchtlingsbetreuung, Veränderungen der Not-Erstaufnahme: Lokalpolitiker schlagen Alarm

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Gleich drei Anträge des Unterausschusses Familie, Bildung und Soziales hat der Bezirksausschuss (BA) Allach-Untermenzing einstimmig auf den Weg gebracht: Es geht um die Raumnot in der Mittelschule, die soziale Betreuung von Flüchtlingen und bauliche Veränderungen in der Not-Erstaufnahme. In einem der Anträge wird Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) direkt aufgefordert, sich bei der Regierung von Oberbayern für den Einbau eines Aufenthaltsraumes und getrennter sanitärer Einrichtungen in der Not-Erstaufnahme für Flüchtlinge an der Tubeufstraße einzusetzen.

Eigene Anrufe bei der Regierung von Oberbayern hätten bisher keine Resonanz ergeben, sagte die CSU-Stadträtin und BA-Vorsitzende Heike Kainz. In der Unterkunft lebten an die 150 Menschen ohne jede Möglichkeit, sich außerhalb ihrer Zimmer aufhalten zu können. Ohne einen gemeinsamen Raum seien auch keine Deutschkurse und Spielangebote für Kinder möglich. Zudem sollten Frauen, die oft traumatisiert seien, nicht die selben Sanitärräume wie Männer nutzen müssen. Für die Erstaufnahmeeinrichtung bittet der BA das Sozialreferat, die Stelle für soziale Betreuung des Vereins "Hilfe von Mensch zu Mensch" weiterhin zu finanzieren. Der bisherige Vertrag sei Ende Februar ausgelaufen. Wenn dieser nicht verlängert werde, stünden 120 Menschen ohne jegliche Betreuung da. Zu den Aufgaben des Sozialarbeiters habe gehört, die Flüchtlinge in allen ungewohnten Angelegenheiten des hiesigen täglichen Lebens zu unterstützen - von der medizinischen Versorgung über Hilfe bei Behördengängen bis hin zum Zugang zu Kleiderkammern und Sprach- und Integrationskursen.

Zudem sollten die Pavillons für die Mittelschule an der Franz-Nißl-Straße noch in diesem Jahr aufgestellt werden. Der Unterausschuss begründet dies mit fehlenden Räumen für weitere dringend benötigte Übergangsklassen für ausländische Kinder und Jugendliche. Weiterhin fordern die Lokalpolitiker, die Planungen für die vierte Grundschule westlich der Würm zu konkretisieren.

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Quelle:
SZ vom 02.03.2016
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