Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Knesset

Das israelische Parlament, dessen Name sich von der Großen Versammlung ableitet, wie sie im Alten Testament beschrieben wird.

Von Sina-Maria Schweikle

Die Knesset ist das Parlament des Staates Israel. Der Name "Knesset" und die Zahl ihrer Mitglieder leiten sich vom hebräischen Knesset Ha-Gdola, der Großen Versammlung ab, wie sie im Alten Testament beschrieben wird. Das israelische Parlament wurde 1949 gegründet und hat seinen Sitz in Jerusalem. Es ist die einzige Kammer des israelischen Parlamentarismus, also die einzige gesetzgebende Körperschaft des Landes; einen Bundesrat oder einen Senat gibt es nicht. Sie besteht aus 120 Mitgliedern, die sich derzeit auf elf Fraktionen verteilen. In Israel gilt ein reines Verhältniswahlreicht, das heißt, alle Sitze im Parlament werden über Listen vergeben, anders als in Deutschland gibt es keine direkt gewählten Abgeordneten. Die Knesset arbeitet in Ausschüssen und Plenarsitzungen. In letzteren finden Debatten über die Regierungsarbeit und -politik sowie über die Gesetzgebung statt. Diese Diskussionen werden auf Hebräisch geführt, jedoch können Abgeordnete auch auf Arabisch sprechen, da beide die offiziellen Landessprachen sind. Umstrittenstes Projekt der rechts-religiösen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Knesset ist derzeit eine Justizreform, die trotz massiver Proteste vorangetrieben wird. In der Nacht auf Dienstag stimmte das Parlament nach einer stundenlangen Debatte für weitere Gesetze, die den Rechtsstaat schleifen würden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5768442
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.