Süddeutsche Zeitung

Vom "Spiegel" in die Schweiz:Wolfgang Büchner geht offenbar zu Ringier

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Publizistische Weiterentwicklung beim "Blick"

Wolfgang Büchner hat offenbar eine neue Aufgabe: Nach Angaben der NZZ am Sonntag soll der 48-Jährige Verlagsmanager des Schweizer Ringier-Konzerns werden.

Seine Aufgabe bestünde in der publizistischen Weiterentwicklung der Boulevardzeitung Blick, die Ringier herausgibt, schreibt die NZZ am Sonntag. Zur Blick-Gruppe gehören neben dem Haupttitel Blick auch der Sonntags-Blick, der Blick am Abend sowie das Online-Portal Blick.ch.

Kein Kommentar von Ringier

Eine offizielle Bestätigung der Bestellung Büchners gibt es von Ringier allerdings nicht. "Wir kommentieren diese Branchengerüchte nicht", sagte eine Pressesprecherin des Schweizer Medienhauses SZ.de.

Büchner war mit seinem Versuch, den Spiegel in das digitale Zeitalter zu führen, mit Aplomb gescheitert und musste Ende 2014 nach monatelangem Machtkampf als Chefredakteur abtreten.

"Es fehlt an einer klaren Handschrift und Relevanz"

Wie die NZZ am Sonntag schreibt, kämpfen Blick und Blick am Sonntag mit deutlichen Auflagenverlusten. Die Neubesetzung der Chefredaktion mit René Lüchinger ( Blick) und Christine Maier ( Sonntags-Blick) vor eineinhalb Jahren habe nicht die erhoffte Wirkung gezeigt: "Beiden Blättern fehlt es an einer klaren Handschrift und an Relevanz", heißt es in der NZZ am Sonntag. Nun solle mit Büchner ein erfahrener deutscher Journalist den zwei Schweizer Chefredakteuren "auf die Sprünge helfen".

Vor seinem Engagement beim Spiegel galt Büchner als Journalist, der Redaktionsstrukturen modernisieren kann: Bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) führte er als Chefredakteur die Nachrichtenredaktionen, die über ganz Deutschland verteilt waren, in Berlin zusammen. Aber sein Einsatz beim Hamburger Nachrichtenmagazin geriet weniger glücklich.

Schwieriges Terrain für Deutsche

Auch die Aufgabe bei den Blick-Zeitungen dürfte nicht leicht sein. Vor Jahren scheiterten bereits die zwei deutschen Chefredakteure Ralph Grosse-Bley und Karsten Witzmann bei Blick und Sonntags-Blick. Sie seien mit der Schweiz zu wenig vertraut gewesen, hieß es damals.

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