Hörfunktipps:Radikale Entscheidungen
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Was läuft im Radio? Die besten Sendungen handeln von epochalen Ausschweifungen, schweren Krisen und peinlichen Selbstentblößungen.
Von Stefan Fischer
Literarische Klassiker
Eine lange Radionacht mit Marcel Proust: SWR 2 wiederholt seine mehr als fünfstündige Hörspielinszenierung von Sodom und Gomorrha am Stück (Samstag, 23.03 Uhr). Verteilt auf unterschiedliche Tage sind unterdessen die Hörspiel-Mehrteiler Der Name der Rose von Umberto Eco (Bayern 2, vier Teile, samstags, 15.05 Uhr) und Der sechste Gesang von Ernst Schnabel (DLF, drei Teile, samstags, 20.05 Uhr). Weitere Hörspiele nach literarischen Vorlagen sind: die Ursendung von Françoise Sagans Bonjour Tristesse (HR 2, Sonntag, 22 Uhr) sowie von Molière Don Juan (SWR 2, Sonntag, 18.20 Uhr) und Der Geizige (SR 2, Sonntag, 17.04 Uhr).
Radikale Entscheidungen
Sterben nach Plan ist das aktuelle ARD-Radiofeature zum heiklen Thema assistierter Suizid (u. a. Bayern 2, Samstag, 13.05 Uhr). Im Feature Boden! Gut für alle geht es um den Zusammenhang von Flächenfraß und Klimakrise in Österreich (SWR 2, Freitag, 15.05 Uhr). Bettina Rühl schildert in Überleben nach dem Bürgerkrieg, wie in Libyen eine junge Generation nach Frieden strebt (DLF, Dienstag, 19.15 Uhr). Das Feature Chao's Transition begleitet seine Hauptfigur auf dem Weg, eine Frau zu werden (DLF Kultur, Samstag, 18.05 Uhr).
Schwierige Emanzipation
Eine junge Frau, eine Romni aus Serbien und wütend darüber, dass sie aus München abgeschoben werden soll, steht im Fokus von Denijen Pauljevićs neuem Hörspiel Das Schneckengrabenhaus (Bayern 2, Freitag, 21.05 Uhr). Von einem freiwilligen Aufbruch und Neubeginn erzählt Nina Bußmann in ihrem Hörspiel Das Brechen der Brote (DLF Kultur, Sonntag, 18.30 Uhr). Magdalena Schrefel reflektiert in der, so der Untertitel, "halbwahren Geschichte" Wir Esel ihr Leben und Arbeiten als Künstlerin (WDR 3, Sonntag, 19.04 Uhr).