Süddeutsche Zeitung

Journalismus:"Der Spiegel" bekommt eine neue Chefredaktion

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Steffen Klusmann wird neuer Chefredakteur des Hamburger Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Das teilte der Verlag mit. Der 52-Jährige ist derzeit Chefredakteur des Manager Magazins, das ebenfalls zur Spiegel-Gruppe gehört. Zuvor war Klusmann stellvertretender Chefredakteur des Stern und Chefredakteur der mittlerweile eingestellten Financial Times Deutschland.

Klusmann löst damit nach nur dreieinhalb Jahren Klaus Brinkbäumer an der Spiegel-Spitze ab. Brinkbäumer war Anfang 2015 als Nachfolger von Wolfgang Büchner angetreten. Zusammen mit Barbara Hans, bislang "Spiegel Online"-Chefredakteurin, und Ullrich Fichtner, bisher Spiegel-Reporter, bilde Klusmann die neue Team-Chefredaktion, teilte das Blatt mit. Sie sollen die Integration von Print und Online beim Spiegel vorbereiten, heißt es weiter. "Ich freue mich sehr, dass drei ausgezeichnete Journalisten dieses Hauses die Verantwortung für die Zusammenführung der beiden großen Redaktionen des Spiegel übernehmen", so Geschäftsführer Thomas Hass in der Mitteilung.

Gerüchte um eine Ablösung Brinkbäumers kursierten in der Branche schon länger. In den vergangenen Monaten verdichteten sich Hinweise, die Geschäftsführer der Spiegel Mitarbeiter KG, die 50,5 Prozent der Anteile des Verlags hält, sondierten den Markt nach geeigneten Kandidaten. Hintergrund soll schon damals die geplante Zusammenlegung von Print- und Online-Redaktion gewesen sein - ein Projekt, das man demnach mit einem neuen Chefredakteur oder einem Team neuer Chefredakteure angehen wollte. Der Verlag hatte die Gerüchte stets dementiert.

Mit Klaus Brinkbäumer werden dem Spiegel zufolge Gespräche über eine neue Aufgabe geführt. Am Ende habe man laut Hass unterschiedliche Auffassungen davon gehabt, wie die Spiegel-Redaktionen zusammenzuführen seien.

Der Spiegel hat seit Jahren mit Auflagenverlusten zu kämpfen. Im zweiten Quartal dieses Jahres verkaufte das Magazin pro Ausgabe noch 704.656 Exemplare, das waren fast acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Am Spiegel sind neben der Belegschaft - über besagte Mitarbeiter KG - der Verlag Gruner + Jahr mit 25,5 Prozent und die Erben des Spiegel-Gründers Rudolf Augstein mit 24 Prozent beteiligt.

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