Süddeutsche Zeitung

Iran:Mehr Journalisten verhaftet

Laut Reporter ohne Grenzen sind Medienschaffende wieder verstärkt schweren Repressionen durch die iranische Regierung ausgesetzt.

Medienschaffende sind nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen in Iran erneuten schweren Repressionen ausgesetzt. "Nach einer kurzen Atempause lässt die iranische Regierung wieder verstärkt Medienschaffende verhaften", erklärte die Organisation am Freitag in Berlin. "Teheran will, dass unabhängige Medienschaffende in einem Klima der Angst leben", sagte der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr.

Seit dem Beginn der landesweiten Proteste nach dem Tod von Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam im September haben die iranischen Behörden laut Reporter ohne Grenzen zufolge 75 Journalistinnen und Reporter verhaftet. 17 von ihnen seien noch immer in Haft. Viele Medienschaffende würden schikaniert, bespitzelt oder bedroht.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen steht Iran auf Platz 177 von 180 Staaten. Medienberichten zufolge setzt Iran auch die Hinrichtungen von Demonstranten fort. Die Zahl war Angaben von Amnesty International zufolge im Jahr 2022 bereits auf mindestens 567 vollstreckte Todesurteile drastisch gestiegen. Zuletzt wurde am Freitag von drei weiteren Hinrichtungen berichtet.

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