Süddeutsche Zeitung

Iran:Iranisches Gericht verurteilt US-Journalisten zu Haftstrafe

Journalist wegen Spionage veurteilt

Der Korrespondent der Washington Post, Jason Rezaian, ist wegen Spionage in Iran zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Dies teilte ein Justizsprecher der amtlichen Nachrichtenagentur Irna am Sonntag mit. Wie lange der Journalist ins Gefängnis müsse, scheint noch unklar.

"Es gibt zwar ein Urteil und wahrscheinlich auch eine Haftstrafe gegen ihn, aber es ist noch nicht endgültig", sagte Generalstaatsanwalt Gholamhussein Mohseni Edzehi in Teheran. Bevor das Urteil nicht rechtskräftig sei, könne er auch keine weiteren Details nennen, fügte Edzehi nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Isna hinzu.

Jason Rezaian und seine Frau Yeganeh Saleh waren vor mehr als einem Jahr in ihrem Haus in Teheran festgenommen worden. Yeganeh Saleh, die ebenfalls Journalistin ist, wurde im Oktober gegen Kaution freigelassen. Rezaians Fall wird seit Mai dieses Jahres vor dem Revolutionsgericht in Teheran hinter verschlossenen Türen verhandelt.

USA fordert Freilassung des Journalisten

Iran wirft Rezaian vor, im Land spioniert und mit feindlichen Regierungen zusammengearbeitet zu haben. Angeblich soll er Barack Obama einen Brief geschrieben haben, der die nationale Sicherheit gefährdet habe. Der Iran-Koresspondent bestreitet die Vorwürfe.Er sei im Iran lediglich seiner journalistischen Arbeit nachgegangen. UN-Menschenrechtsexperten beklagen die zunehmend harte Gangart gegen Journalisten im Iran.

Rezaian besitzt die iranische und die US-Staatsbürgerschaft. Die US-Regierung forderte wiederholt seine Freilassung und bezeichnet die Vorwürfe gegen den Journalisten als absurd. Nach Angaben von Rezaians Anwältin Leila Ahsan gibt es für die Anschuldigungen gegen Rezaian keine Beweise.

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