Süddeutsche Zeitung

Film:Schauspieler Andreas Schmidt ist tot

Der Schauspieler Andreas Schmidt ist tot. Er starb im Alter von 53 Jahren nach längerer Krankheit in Berlin.

Die schlaksige Gestalt von Schmidt war vielen Zuschauern bekannt. Er spielte in Filmen wie "Sommer vorm Balkon" von Andreas Dresen mit, außerdem in zahlreichen Fernsehreihen wie Tatort und Polizeiruf 110. Oft verkörperte er unkonventionelle, innerlich zerrissene Charaktere, so wie im Rostocker Polizeiruf "Familiensache" aus dem Jahr 2014. Schmidt spielte darin einen Vater, der sich und seine Familie umbringen will. Den wirren Blick, mit dem er ihn darstellte, bekam man nicht mehr aus dem Kopf, hieß es in der SZ-Rezension.

Andreas Schmidt wurde 1963 in Heggen im Sauerland geboren und wuchs im Berliner Märkischen Viertel auf. Zuletzt lebte er in Berlin-Kreuzberg und war mit einer Amerikanerin verheiratet, mit der er 2008 einen gemeinsamen Sohn bekam. Häufig arbeitete Schmidt mit dem Regisseur Eoin Moore zusammen, etwa für den Kinofilm "Pigs will Fly" (2002) und viele ARD-Krimis. Mit Moore verband ihn eine tiefe Freundschaft.

Er wurde mehrmals für seine schauspielerische Leistung ausgezeichnet, unter anderem mit dem Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis. Er gehörte zum Team des KZ-Dramas "Die Fälscher", das 2008 mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet wurde. Im April 2009 erhielt er den Deutschen Filmpreis als bester Nebendarsteller für seinen Auftritt in "Fleisch ist mein Gemüse". Zuletzt war er erst Anfang 2017 im Kinderfilm "Timm Thaler oder das verkaufte Lachen" im Kino zu sehen.

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