Süddeutsche Zeitung

Öffentlich-Rechtliche:ARD will ein Viertel ihrer Social-Media-Kanäle einstellen

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Auf dem Weg "in die digitale Zukunft" will die ARD an ihren 800 Accounts in den sozialen Netzwerken sparen. Was bringt das?

Von Livia Sarai Lergenmüller

"Effizienz und Exzellenz" verbinden will die ARD künftig. Auf diesen kühnen Beschluss einigten sich die Intendantinnen und Intendanten der ARD bei ihrer zweitägigen Sitzung in Bonn, auf der sie über Reformen berieten. Gelingen soll der Schritt in "die digitale Zukunft der ARD", indem finanzielle Mittel freigemacht werden. Zum einen soll das durch mehr senderübergreifende Zusammenarbeit geschehen - zum anderen durch das Streichen bestehender Angebote.

Das betrifft nun vor allem das Social-Media-Angebot der ARD, das mit aktuell 800 aktiven Accounts tatsächlich sehr umfangreich ist. Etwa ein Viertel der bestehenden Kanäle soll eingestellt werden, heißt es in einer Pressemitteilung der ARD.

Wichtiger als die finanzielle Einsparung sei "die Fokussierung auf besonders starke Angebote

"In einem ersten Schritt wurden 150 Social-Media-Accounts identifiziert, die eingestellt werden könnten", erklärt ein ARD-Sprecher. Diese Liste solle bis Juli von den für die Angebote verantwortlichen Landesrundfunkanstalten geprüft werden. "Am Ende entscheiden die ARD Medienhäuser selbst, ob die Liste vollständig umgesetzt wird", so der Sprecher. Ziel sei es aber, schlussendlich auf das geplante Viertel zu kommen.

Konkret vorgesehen ist bereits, die Inhalte der 31 ARD-Auslandsstudios auf Instagram künftig nicht mehr auf den einzelnen, kleinen Accounts, wie @ard.newyork (10,3 Tausend Follower) oder @ardbruessel (3.700 Follower) auszuspielen. Stattdessen sollen die Inhalte an die "reichweitenstarken Informationsmarken" von der Tagesschau (4,4 Millionen Follower) oder Weltspiegel (194 Tausend Follower) gehen. Zudem sollen die Social-Media-Angebote im Bereich Klassik gebündelt werden.

Auch ihr Twitter-Konzept will die ARD überarbeiten. Da hier vor allem aktuelle Informationen erwartet würden, so die Pressemitteilung, sollen Kanäle, die dieser Ausrichtung nicht entsprechen, bis auf wenige Ausnahmen eingestellt werden. Ohnehin will die ARD die Plattform "genau beobachten", da "unklar ist, wie sich Twitter weiterentwickelt".

Der genaue Kosteneffekt der Maßnahme lasse sich nicht beziffern, so der ARD-Sprecher auf SZ-Nachfrage, solange die Kanäle nicht identifiziert sind. Wichtiger als die finanzielle Einsparung sei jedoch "die Fokussierung auf besonders starke Angebote, für die durch den Verzicht auf einige Accounts auch Arbeitskraft freigemacht werden soll".

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