Süddeutsche Zeitung

Pop:Fexxo Cigol

Von Jakob Biazza

Ein Waschlappen ist vom Haken gefallen. Ohne Grund und genau das sollte einem ja zu denken geben. In China ist es schließlich dasselbe: Ein Sack Reis, ein Sturz, keiner will es gewesen sein und wer da immer noch nichts merkt, dem ist nicht mehr zu helfen. "Denn ein Lappen allein / kann bald schon ein Handtuch sein / Wer weiß". So geht das im Ärzte-Song "Fexxo Cigol", während sich ein paar Gitarren herumtreiben, erst abgehackt und bedrohlich und dann, wenn das lyrische Ich "nach ein paar wenigen Klicks" von der Erkenntnis geküsst ist, strahlend und selig. Eleganter hat den ganzen Verschwörungsmythen-Unfug noch keiner vertont. Ansonsten ist "Hell", das neue Album der Berliner, weiterhin die Musik einer Band, die irgendwann so überzeugt behauptet hat, witzig zu sein (und Punk), dass viele ihnen immer noch glauben.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5091419
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 24.10.2020
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.