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Preisverleihung in Hollywood:Oscars finden ohne Moderator statt

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Hollywood bereitet sich langsam auf das größte Event des Filmjahres vor. In knapp drei Wochen werden in Los Angeles die 91. Oscars verliehen. Normalerweise führen ein oder zwei Moderatoren durch die Show. Zuletzt mussten die Academy Awards 1989 ohne einen "Host" auskommen. Jetzt, 30 Jahre später, wird es wieder so sein.

Karey Burke, die Entertainment-Chefin beim US-Sender ABC, der die Oscars überträgt und mit plant, bestätigte Berichte, die im Vorfeld die Runde gemacht hatten.

Die Rolle des diesjährigen Hosts war vakant, nachdem der eigentlich vorgesehene Komiker Kevin Hart wegen homophober Tweets, die er in der Vergangenheit abgesetzt hatte, von dem Job zurückgetreten war. Die Organisatoren der Zeremonie suchten daraufhin zunächst einen Ersatz - und entschlossen sich dann für eine Gala ohne Moderatoren. Stattdessen sollten die jeweiligen Laudatoren gemeinsam durch den Abend führen, sagte Burke. Die Entscheidung dazu sei nach dem Durcheinander um Harts Rückzug ziemlich schnell gefallen.

Der Oscar-Gastgeber eröffnet die Zeremonie traditionell mit einem komödiantischen Monolog, der sich auf Prominente, den Stand der Filmindustrie sowie kulturelle und politische Fragen konzentriert. Mit seiner Qualität steht und fällt meist die gesamte Show. In den vergangenen beiden Jahren moderierte der Talkmaster Jimmy Kimmel die Verleihung des wichtigsten Filmpreises der Welt. Der Druck auf die Academy of Motion Picture Arts and Sciences ist aufgrund sinkender Zuschauerzahlen groß. Zuletzt hatten nur noch 26,5 Millionen Menschen die glamouröse Gala im Fernsehen verfolgt, ein historisches Tief. Zum Vergleich: 2014 hatten noch 43 Millionen Menschen zugeschaut.

"Die Produzenten haben, denke ich, weise entschieden"

Kritik gab es unter anderem an der Länge der Show, die in der jüngsten Vergangenheit gerne dreieinhalb Stunden dauerte. Die Verantwortlichen der Academy, die die Oscars verleihen, hätten dem Sender ABC versprochen, die Zeit auf drei Stunden zu kürzen, sagte Entertainment-Chefin Burke. "Die Produzenten haben, denke ich, weise entschieden, dazu zurückzugehen, keinen Moderator zu haben und stattdessen die Laudatoren und Filme die Stars sein zu lassen." Die Oscars werden am 24. Februar verliehen.

Die Filme "Roma" von Alfonso Cuarón und "The Favourite" von Giorgos Lanthimos führen die Liste der Nominierungen an. Beide bekamen jeweils zehn Nominierungen. Der deutsche Film "Werk ohne Autor" von Florian Henckel von Donnersmarck ist in zwei Kategorien nominiert. Der Film tritt in der Kategorie "Bester nicht englischsprachiger abendfüllender Kinofilm" an. Zudem erhielt der US-amerikanische Kameramann Caleb Deschanel für "Werk ohne Autor" seine sechste Oscar-Nominierung in der Kategorie "Beste Kamera".

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SZ.de/Reuters/jael
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