Süddeutsche Zeitung

Wiederaufbau:Deutsche Hilfe für Notre-Dame

Zum Jahrestag des Brandes in Notre-Dame wollen deutsche Politiker ein Zeichen setzen - und den Wiederaufbau der Pariser Kathedrale unterstützen.

In einer gemeinsamen Initiative haben der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet, Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, Frankreich eine Beteiligung deutscher Fachleute an der Restaurierung der Pariser Kathedrale Notre-Dame angeboten.

Nach dem verheerenden Brand am 15. April vergangenen Jahres hatten Böhmer und Laschet, der auch als deutsch-französischer Kulturbevollmächtigter fungiert, die Spendenaktion "NRW für Notre-Dame" ins Leben gerufen, die bisher rund 450 000 Euro gesammelt hat. Zusätzlich sollen nun deutsche Dombauhütten die französischen Kollegen bei Restaurierungsarbeiten unterstützen. Besonders bei der Wiederherstellung der stark beschädigten Obergadenfenster könnten die Glasrestaurierungswerkstätten der Dombauhütten helfen, die in diesem Bereich sehr erfahren sind. Kulturstaatsministerin Grütters bot zudem eine Übernahme der Kosten durch Deutschland an; das Spendengeld der NRW-Initiative würde hier gegebenenfalls einfließen.

Nach Ansicht Armin Laschets hat der Wiederaufbau von Notre-Dame die Chance, "ein europäisches Symbol der Hoffnung" zu werden. Der französische Minister für Kultur, Franck Riester, hält den Vorschlag für "ein starkes Symbol der Solidarität, das uns daran erinnert, wie eng die Schicksale unserer beiden Nationen miteinander verbunden sind". Die Koordination wird voraussichtlich Barbara Schock-Werner übernehmen, die von 1999 bis 2012 Dombaumeisterin des Kölner Doms war.

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SZ vom 16.04.2020 / mea
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