Süddeutsche Zeitung

Frankfurter Buchmesse:Auszeichnung für Asterix-Übersetzerin

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Der Arbeitskreis für Jugendliteratur zeichnet die 83-jährige Gudrun Penndorf auf der Buchmesse in Frankfurt für ihr Lebenswerk aus. Weitere Preise gehen an Sydney Smith und Sibiro Haiku.

Von Roswitha Budeus-Budde

Mit dem Preis für ihr Lebenswerk wurde auf der Frankfurter Buchmesse die 83jährige Asterix-Übersetzerin Gudrun Penndorf ausgezeichnet. "Damit rückt die Textsorte Comic erneut positiv in Rampenlicht", teilte sie in einer Pressemitteilung ihres Verlages mit. Damit zeichnet die Jury des Jugendliteraturpreises überhaupt erstmals eine Übersetzerin von Comic-Literatur für ihr Gesamtwerk aus. Bereits im vergangenen Jahr hatte Gudrun Penndorf das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Die Übersetzerin und Dolmetscherin für Französisch und Italienisch lebt in München. Im Alter von 40 Jahren erst hatte sie begonnen, Allgemeine und Romanische Sprachwissenschaften zu studieren und schloss das Studium mit dem Magister ab. Danach arbeitete sie bis 1995 als freiberufliche Übersetzerin, in erster Linie für den Egmont-Ehapa-Verlag, den Herausgeber der Comic-Klassiker Asterix, Lucky Luke, Isnogud und Das Lustige Taschenbuch. Gudrun Penndorf war viele Jahre Lehrbeauftragte und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Romanische Philologie der Universität München und engagierte sich ehrenamtlich in Projekten zur Integration von Migrantinnen.

Der Bilderbuchpreis ging an Sydney Smith für seinen Titel "Unsichtbar in der großen Stadt" (Aladin-Verlag). Er erzählt die Geschichte eines Jungen, der suchend durch die Stadt irrt. Erst am Schluss des liebevoll gemalten Buchs stellt sich heraus, dass es seine Katze ist. Als bestes Kinderbuch wurde Marianne Kaurins "Irgendwo ist immer Süden" geehrt (WOOW Books). Die Autorin erzählt von Kindern, die sich im Garten hinter dem Haus ein eigenes Paradies erschaffen. Eine Graphic Novel wurde zum besten Jugendbuch gewählt. Jurga Vile hat die Autobiografie ihres Vaters als Vorlage für "Sibiro Haiku" genommen, der im Jahr 1941 von sowjetischen Truppen aus Litauen nach Sibirien verschleppt wurde. Bestes Sachbuch ist Christoph Drössers "100 Kinder", das vom Leben von Kindern auf der ganzen Welt erzählt - aufgeschlüsselt nach ihrem prozentualen Anteil an der Bevölkerung. Nur vier der Geschichten spielen in den USA, gleich 54 in Asien. Der Preis der Jugendjury ging an den Autoren Will Hill für "After the Fire" (Reihe Hanser/DTV)- Es handelt von einer jungen Frau, die in einer Sekte aufgewachsen ist und sich nach ihrer Befreiung in einem mühsamen Prozess von ihrem Glauben löst.

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