Süddeutsche Zeitung

Theater und Film:Ellen Schwiers ist tot

Die Schauspielerin Ellen Schwiers ist tot. Sie starb am frühen Freitagmorgen im Alter von 88 Jahren nach langer schwerer Krankheit in ihrem Haus am Starnberger See, wie ihre Tochter Katerina Jacob über ihre Agentur mitteilen ließ.

Schwiers wurde 1930 in Stettin als Tochter des Schauspielers Lutz Schwiers geboren. Erste Theatererfahrung sammelte sie nach dem Zweiten Weltkrieg in der "Marburger Schauspielgruppe", einem von ihrem Vater gegründeten Ensemble. Es folgten Stationen an Bühnen in Koblenz, München und Frankfurt. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren wandte sie sich verstärkt dem Film zu und spielte etwas in "Anastasia, die letzte Zarentochter", "Der Gauner und der liebe Gott" oder "Fedora".

Dem Theater blieb Schwiers aber immer treu. In Salzburg spielte sie Anfang der Sechzigerjahre die Buhlschaft im "Jedermann". Mit Shakespeares "Was ihr wollt" feierte sie 1972 ihr Regie-Debüt bei den Burgfestspielen in Jagsthausen in Baden-Württemberg. 1984 übernahm sie die Intendanz des Festivals. Zusammen mit ihrem Mann, dem Kulturfilmproduzenten und -regisseur Peter Jacob, gründete sie 1982 außerdem das Tournee-Theater "Das Ensemble".

Zuletzt hatte sie an der Seite ihres Bruders Holger Schwiers und ihrer Tochter Katerina (mit der sie unter anderem auch in der Serie Der Bulle von Tölz zu sehen war) in dem Stück "Altweiberfrühling" in der Komödie im Bayerischen Hof in München auf der Bühne gestanden. Den Abschied von der Bühne sah sie als konsequenten Schritt. Eine Tournee würde sie nicht mehr durchstehen, hatte sie anlässlich ihres 85. Geburtstags gesagt. "Ich will nicht auf die Bühne getragen werden."

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SZ.de/dpa/luch
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