Süddeutsche Zeitung

Streit um Parthenon-Fries:Parthenon-Statuen bleiben in London

Im Streit um die Restitution der Elgin Marbles schließt die britische Kulturministerin eine Rückgabe der antiken Skulpturen an Griechenland aus.

Von Alexander Menden

Die britische Kulturministerin Michelle Donelan hat einer baldigen Rückgabe der Parthenon-Skulpturen, der Elgin Marbles, an Griechenland eine Absage erteilt. In einem Interview mit BBC Radio 4 sagte sie, die Skulpturen vom Athene-Tempel auf der Athener Akropolis, die der britische Botschafter Lord Elgin zwischen 1801 und 1812 aus Athen nach London verschifft hatte, gehörten "ins Vereinigte Königreich". Dort werden sie seit 1816 im British Museum aufbewahrt.

Griechischen und britischen Medienberichten zufolge hatte der Kuratoriumsvorsitzende des Museums, George Osborne, kurz davor gestanden, sich mit Griechenland auf ein Abkommen über die Rückgabe zu einigen. Kulturministerin Donelan sagte nun, eine "dauerhafte Rückgabe" sei nicht Osbornes Absicht gewesen.

Sie habe "mehrere Gespräche" mit George Osborne geführt, so Donelan. Seine Meinung zum Thema Parthenon-Skulpturen sei "falsch interpretiert und sicherlich falsch dargestellt" worden. Er stehe keinesfalls kurz davor, die Werke zurückzuschicken. Auch eine Dauerleihgabe sei keine Lösung. Mit einer Rückgabe würde man "einen gefährlichen Weg" beschreiten, befand die Kulturministerin, da dadurch "der Inhalt all unserer Museen infrage gestellt würde".

Griechenland drängt seit Jahrzehnten auf eine Restitution der Parthenon-Skulpturen. Zuletzt hatte allerdings auch der griechische Premierminister Mitsotakis darauf hingewiesen, dass nur eine Anerkennung der Skulpturen als Raubkunst und ihre permanente Rücküberführung nach Athen für ihn eine akzeptable Lösung seien.

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