Süddeutsche Zeitung

Fusion Simon & Schuster und Random House:Stephen King gegen Bertelsmann

"Konsolidierung ist schlecht für den Wettbewerb": Stephen King sagt im Prozess gegen die Zusammenlegung zweier großer amerikanischer Verlagshäuser aus.

Der Bestsellerautor Stephen King hat vor Gericht gegen Bertelsmann ausgesagt. Der Gütersloher Medienkonzern hatte angekündigt, den amerikanischen Verlag Simon & Schuster für 2,2 Milliarden Dollar kaufen und mit seiner, bereits aus einer großen Fusion entstandenen Verlagsgruppe Penguin Random House zusammenlegen zu wollen. Gelänge dies, gäbe es statt der aktuell fünf großen Verlagshäuser auf dem ohnehin schon hoch konzentrierten US-Markt nur noch vier. Penguin Random House gilt schon heute als weltgrößter Buchverlag, auf Platz vier liegt im englischsprachigen Raum Simon & Schuster. Eine Fusion dieser beiden Giganten sei Stephen King zufolge "schlecht für den Wettbewerb". King, Autor von Welterfolgen wie "Shining" und "Es", bringt seine Bücher heute bei Scribner heraus, einem zu Simon & Schuster gehörenden Verlag.

King sprach sich damit für die Seite des US-Justizministeriums aus, das gegen die Kaufabsichten von Bertelsmann klagt, weil eine Fusion der Großverlage zu einer Monopolstellung führen würde. Das könne der Branche und damit auch den Autoren und Lesern schaden. Die Konkurrenz bei Bieter-Wettbewerben um große Buchprojekte könnte abnehmen, die Vorschüsse für Autorinnen und Autoren würden geringer ausfallen. Dann würden noch weniger Menschen als ohnehin entscheiden, was publiziert wird, so King vor dem Bundesgericht in Washington. Die Vielfalt in der Literatur gehe verloren. Er beobachte schon seit Beginn seiner Karriere, dass immer weniger Verlage mit den Großen mithalten könnten.

Penguin Random House und Simon & Schuster erklären dagegen, dass die Übernahme zu zusätzlichen Investitionen in Veröffentlichungen und einer Vereinfachung der Vertriebswege führen würde, was vorteilhaft für Leser und Autoren sei.

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