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Academy Awards:Oscar-Verbot für Mitarbeiter von PricewaterhouseCoopers

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"Es klingt nicht besonders kompliziert, aber man muss sichergehen, dass man den Laudatoren den richtigen Umschlag aushändigt." So hatte Brian Cullinan einmal seinen Job bei den Academy Awards beschrieben. Diesen Job bei der Wirtschaftsprüfungsfirma PricewaterhouseCooper ist er nun allerdings los.

Die Oscar-Akademie hat aus der Umschlags-Panne bei den 89. Academy Awards Konsequenzen gezogen und ein Show-Verbot für Cullinan und seine Kollegin Martha Ruiz ausgesprochen. Bei künftigen Shows dürften sie nicht mehr dabei sein, teilte die Akademie mit.

Laudator Warren Beatty hatte versehentlich zusammen mit Faye Dunaway fälschlicherweise "La La Land" zum Sieger ausgerufen. In Wahrheit war aber "Moonlight" der beste Film. Beatty hatte den falschen Umschlag gereicht bekommen. Ein Fehler, der nur entweder Ruiz oder Cullinan unterlaufen sein konnte.

Die beiden sind seit vier Jahren die Einzigen, die die Oscargewinner vorab kennen. Sie stehen während der Academy Awards zu beiden Seiten der Bühne und halten jeweils 24 Umschläge in Händen - für jede Kategorie einen. Am Sonntag hatte Cullinan Beatty aus Versehen den Umschlag für die beste Hauptdarstellerin in die Hand gedrückt - und damit einen der größten Fauxpas in der Geschichte der Oscars ausgelöst.

Wenige Minuten zuvor hatte Cullinan noch ein Bild der frisch gekürten Oscarpreisträgerin Stone hinter der Bühne getwittert, was viele US-Medien zur Annahme verleitet, Cullinan sei abgelenkt gewesen. Oscarpräsidentin Cheryl Boone Isaacs bestätigte diese Annahme. Und verband dies mit der Ankündigung, die beiden von sämtlichen Oscar-Aktivitäten auszuschließen.

Besonderer Dank an "La La Land"-Produzent Jordan Horowitz

Isaacs lobte die Laudatoren Beatty und Dunaway sowie Moderator Jimmy Kimmel dafür, wie sie die Situation gemeistert hätten. Besonders aber dankte sie "La La Land"-Produzent Jordan Horowitz, der "vom Nominierten in wenigen Minuten zum Moderator" avanciert sei. Es sei jedoch bedauerlich, dass die letzten 90 Sekunden des Abends "die brillante und wunderschöne Show" überschatteten, so Isaacs.

Aber das Fiasko um den besten Film war nicht das Einzige, wofür sich Isaacs entschuldigte. Die Academy bedauere außerdem zutiefst, dass das Foto der Produzentin Jan Chapman irrtümlicherweise in der Memoriam-Slideshow verwendet wurde - neben Chapmans verstorbener Kollegin und Freundin Janet Patterson, einer Kostümdesignerin.

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