Süddeutsche Zeitung

Arbeitsmarkt:EU: Mehr Jobs für Frauen in Deutschland nötig

Die EU-Kommission nimmt die Wirtschaftspolitik der 27 EU-Länder unter die Lupe, um Abstürze wie in Griechenland zu verhindern. Deutschland steht im Vergleich zu vielen Partnern gut da, doch auf dem Arbeitsmarkt seien Verbesserungen nötig. Ähnliche Probleme haben nur zwei andere Länder.

Frauen in Deutschland müssen nach Ansicht der EU-Kommission einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Hindernisse müssten auch für ältere Menschen, weniger gut ausgebildete Beschäftigte und Nicht-EU-Bürger fallen, teilte die EU-Kommission am Dienstag in Straßburg bei der Vorlage von konkreten Wirtschafts- und Haushaltsempfehlungen an die Mitgliedstaaten mit.

EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn sagte, Mängel bei der Frauen-Beschäftigung gebe es auch in Österreich und den Niederlanden. "Sie können von nordischen Staaten lernen." Die EU-Behörde macht sich angesichts der alternden Bevölkerung in vielen Mitgliedsländern Sorge über mögliche Engpässe auf dem Arbeitsmarkt.

Brüssel fordert auch eine bessere Kinderbetreuung in Deutschland und eine attraktivere Besteuerung von Doppelverdienern. Da in Deutschland die Wirtschaft gut läuft und das Staatsdefizit sinkt, steht die größte Volkswirtschaft der EU jedoch vergleichsweise gut da.

Die EU hatte unter dem Eindruck der Finanz- und Schuldenkrise beschlossen, die Wirtschafts- und Haushaltsaufsicht zu verstärken. Im Rahmen des neu geschaffenen "Europäischen Semesters" schicken die 27 Mitgliedstaaten ihre langfristigen Planungen nach Brüssel, wo sie beurteilt werden.

Die Staats- und Regierungschefs werden bei ihrem Gipfel am 23. und 24. Juni dann über die Empfehlungen der Kommission entscheiden. Im zweiten Halbjahr werden dann in den 27 Hauptstädten die nationalen Budgets für das kommende Jahr verabschiedet.

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