Süddeutsche Zeitung

Diäten-Check:Metabolic Balance - Abnehmen nach Blutwerten?

Die Methode verspricht eine maßgeschneiderte Diät für jeden Klienten. Blutwerte sollen verraten, welche Lebensmittel ratsam sind. Warum Sie der Metabolic Balance-Diät misstrauen sollten.

Berit Uhlmann

Mit dem Abnehmen verhält es sich umgekehrt wie mit Geldgeschäften. Erfolgreich ist, wer mehr verbraucht, als er einnimmt - in diesem Fall Energie. Da fast jede Diät darauf setzt, weniger Kalorien aufzunehmen als im Tagesverlauf verbraucht werden, ist prinzipiell auch jede dieser Methoden zum Abspecken geeignet. Die Frage ist nur, wie praktikabel der Ansatz über einen längeren Zeitraum ist. Dabei gibt es kein pauschales Rezept. Die Wahl einer Abnehmmethode hängt auch von persönlichen Vorlieben ab. Wir haben die 15 populärsten Methoden für Sie bewertet. Teil 9: Metabolic Balance.

So funktioniert's: Wolf Funfack, Internist aus Oberbayern, ersann vor einigen Jahren ein Computerprogramm, das individuelle Ernährungspläne auf der Basis von Blutanalysen ausdruckt.

Vorteil: In einer ersten Untersuchung war die Abbrecherrate vergleichsweise gering. Das könnte an dem exklusiven Anstrich der Methode liegen. Sie ist relativ teuer und verspricht eine enge, individuelle Betreuung des Klienten.

Nachteil: Prinzipiell gibt es keinen Nachweis, dass sich aus dem Blutbild detaillierte Abnehmtipps ableiten lassen. Im Falle Funfacks kommt hinzu, dass er die Parameter, nach denen er seine Diäten aufbaut, als Betriebsgeheimnis betrachtet und damit einer unabhängigen wissenschaftlichen Überprüfung entzieht.

Fazit: Solange die Details nicht offen gelegt werden, muss die Diät als dubios betrachtet werden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1343742
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/beu
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.