Süddeutsche Zeitung

Forstministerium:Nasser Sommer hat Bayerns Wäldern gutgetan

Forstministerin Kaniber spricht von einer "Atempause" für die Wälder. Der seit mehreren Jahren anhaltende Negativtrend bei Nadel- und Blattverlusten sei aktuell gestoppt. Entwarnung will sie aber nicht geben.

Der in weiten Teilen Bayerns nasse und nur selten heiße Sommer hat den Wäldern im Freistaat gutgetan. Der Gesundheitszustand der bayerischen Wälder habe sich nach mehreren, teils verheerenden Trockenjahren in diesem Jahr leicht verbessert, heißt es in der Waldzustandserhebung 2021, die Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) am Mittwoch in München veröffentlicht hat. "Wir sind erleichtert, dass unseren bayerischen Wäldern endlich mal eine kleine Atempause vergönnt war."

So sei der seit mehreren Jahren anhaltende Negativtrend bei Nadel- und Blattverlusten zunächst gestoppt, "aber es gibt definitiv keine Entwarnung", betonte Kaniber. Die Wälder litten weiter unter den Folgen des fortschreitenden Klimawandels, das zeigten Krisen-Hotspots wie der vom Borkenkäfer geplagte Frankenwald nur zu deutlich. Deshalb müsse weiter mit Hochdruck am Aufbau klimastabiler Zukunftswälder gearbeitet werden.

Ausschlaggebend für den leichten Rückgang des Nadel- und Blattverlustes aller Baumarten war den Angaben zufolge der niederschlagsreiche Frühsommer. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Verluste um zwei Prozentpunkte auf rund 26 Prozent zurück. Besonders deutlich fällt die Erholung bei der häufigsten bayerischen Laubbaumart, der Buche, aus. Als vitalste Baumart präsentiert sich die Tanne, die - trotz einer leichten Verschlechterung in den letzten Jahren - seit den 1980er Jahren einen positiven Trend aufweist. Schadschwerpunkte im Land blieben aber die fränkischen Regierungsbezirke. Hier zeigen besonders die beiden Nadelbaumarten Fichte mit 34,5 Prozent in Unterfranken und Kiefer mit 39,6 Prozent in Mittelfranken deutliche Nadelverluste. Beide Baumarten hätten die starken Schädigungen der vergangenen Jahre nicht kompensieren können.

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