Süddeutsche Zeitung

Nachruf:Kaminkönig Kago ist gestorben

Von Olaf Przybilla, Postbauer-Heng

Karl-Heinz Kago hat Spuren in der Gemeinde Postbauer-Heng hinterlassen. So nachhaltige Spuren, dass im Ort auch weiterhin vom "Kago-Schloss" die Rede ist, wenn jemand über den im Loire-Stil erbauten Repräsentationsbau mitten in Postbauer-Heng spricht; auch wenn natürlich alle wissen, dass das Schloss im Landkreis Neumarkt längst jemand anderem gehört. Als "Persönlichkeit, die Postbauer-Heng stark geprägt hat", würdigt Bürgermeister Horst Kratzer den Unternehmer, der sich mit der von ihm gegründeten Ofenbauerfirma Kago bundesweit einen Namen gemacht hat. Am vergangenen Samstag ist Kago, der unter dem Namen Karl-Heinz Gonschorowski in Stendal geboren wurde, im Alter von 79 Jahren gestorben. Er lebte zuletzt in einem Haus in der Nähe des von ihm in Auftrag gegebenen Schlosses von Postbauer-Heng.

Dieses steht seit Jahren leer. Man habe leider keinen Kontakt zu dem neuen Besitzer, sagt der Bürgermeister. Projekte, das Schloss wieder mit Leben zu füllen, gab es schon einige. Bislang haben sie sich aber alle zerschlagen. Das gehöre eben auch zur Geschichte dieses lange äußerst erfolgreichen Unternehmers, sagt der Bürgermeister. Nach der Insolvenz der Ofenbauerfirma habe das "Lebenswerk" Kagos leider "Einbußen erleiden müssen". Auch geriet der Unternehmer wiederholt in die Schlagzeilen, weil er mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist - etwa wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Als eine "schillernde Figur" würdigt ihn der Bürgermeister.

Gonschorowski war 1968 aus der DDR in die Bundesrepublik geflüchtet und hatte vor knapp 50 Jahren seine Firma in der Oberpfalz gegründet. Später hatte er den Namen seines Unternehmens als seinen Familiennamen angenommen.

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Quelle:
SZ vom 16.03.2021
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