Süddeutsche Zeitung

Polizistenmord von Augsburg:Falsche Fährte

"Als er nach der Tasche gegriffen hat, habe ich ihm in den Kopf geschossen": Zwei Männer sprechen vermeintlich über den Polizistenmord von Augsburg - und werden daraufhin festgenommen. Doch schnell stellt sich heraus: Die beiden wollten sich nur "wichtig machen".

Stefan Mayr, Augsburg

Einen falschen Alarm hat es am Donnerstagabend im Fall des getöteten Augsburger Polizisten gegeben. Die Polizei nahm in Königsbrunn bei Augsburg zwei Männer im Alter von 30 und 35 Jahren vorläufig fest.

Vorausgegangen war ein Gespräch, das von einem Zeugen zufällig mitgehört wurde. Dabei sagte einer der beiden: "Als er nach der Tasche gegriffen hat, habe ich ihm in den Kopf geschossen." Nach der Festnahme der Männer in einem Verbrauchermarkt wurden diese in Arrest genommen und deren Wohnungen durchsucht.

Bei den Vernehmungen mussten die Beamten erkennen, dass die Männer mit der Bluttat vom 28. Oktober nichts zu tun haben - sondern sich "nur wichtig machen wollten", wie es in der Pressemitteilung des Präsidiums heißt. Die Polizei ließ die Männer frei und rät dringend vor ähnlichem Verhalten ab. "Das erschwert und behindert die Arbeit der Polizei nur unnötig", so ein Sprecher.

Auch die vielversprechende Spur aus der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ungelöst" hat sich als irrelevant erwiesen. Ein Zeuge hatte angerufen und im Zusammenhang mit dem Verbrechen auf ein Drogengeschäft hingewiesen und einen Vornamen genannt. Aber inzwischen ist ein Zusammenhang mit dem Tod des Polizisten ausgeschlossen.

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Quelle:
SZ vom 12.11.2011
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