Süddeutsche Zeitung

Kulmbach:Marder sorgt für Stromausfall in Oberfranken

Tausende Haushalte in Kulmbach waren betroffen. Für das Tier endete der Ausflug ins Umspannwerk tödlich.

Stromausfall in Oberfranken - Was ist passiert?

Im Motorraum, unter dem Dach, im Umspannwerk: Marder sind neugierig. In machen Fällen ist das für die Tiere tödlich. Etwa für jenen Marder der am Montagabend in Oberfranken einen Stromausfall ausgelöst hat, von dem kurzzeitig tausende Haushalte in Kulmbach betroffen waren.

Wie ein Sprecher der Bayernwerk AG mitteilte, hatte das Tier im Umspannwerk Kulmbach unter Spannung stehende Anlagenteile berührt. Dies habe umgehend zu einer Schutzabschaltung eines Netztransformators und einer Versorgungsunterbrechung im westlichen Gebiet der Stadt geführt.

Lange blieb es in den Haushalten allerdings nicht dunkel: Durch das Zuschalten eines zweiten Netztransformators habe der Ausfall schon nach wenigen Minuten behoben werden können.

In den meisten Fällen sorgen Marder für Ärger, weil sie Kabel in Autos annagen - dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungsgesellschaft zufolge entstehen dadurch Schäden von etwa 60 Millionen Euro im Jahr - oder weil sie sich in Dachböden einnisten und dort für unangehnehme Gerüche und nächtliches Gepolter sorgen.

Was hilft gegen Marder?

Weil er ein empfindliches Gehör hat, sollen Radiomusik, klingelnde Wecker oder Ultraschall zur Vergrämung helfen. Um seinen Geruchssinn zu stören, werden Hundehaare oder Toilettensteine empfohlen. Selbst wenn diese Mittel helfen, langfristig garantieren sie keinen Erfolg. Der Marder wird zwar womöglich das Weite suchen, ein anderer aber das verlassene Revier besetzen. Die Tiere unterliegen dem Jagdrecht, also ist die Jagdbehörde einzuschalten, wenn man sie los werden will. Wichtig ist es in jedem Fall, alle Schlupflöcher dicht zu machen.

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SZ.de/dpa
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