Süddeutsche Zeitung

Oberammergau:Online-Plattform verlangte 1000 Euro und mehr für Passionsspiel-Karten

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Von Christiane Lutz, Oberammergau

Am Aschermittwoch um neun Uhr beginnt der Vorverkauf der Einzeltickets für die Passionsspiele in Oberammergau 2020. Man kann die Tickets online kaufen, telefonisch, oder in der Geschäftsstelle in Oberammergau vorbeischauen. Auf der Ticketplattform Viagogo allerdings standen schon seit Ende vergangenen Jahres Einzeltickets für die Passion zum Verkauf. Manche Termine waren auf Viagogo mit dem Zusatz "ausverkauft" oder "nur noch wenige Tickets verfügbar" gekennzeichnet, obwohl der Vorverkauf ja noch gar nicht begonnen hatte. Die Karten wurden zu teilweise horrenden Preisen von mehr als 1000 Euro angeboten. Zum Verkauf standen auch Einzeltickets für Vorstellungen, die gar nicht in den regulären Vorverkauf fallen, etwa die Premiere der Passionsspiele am 16. Mai 2020.

Das Landgericht München hat nun auf Antrag der Passionsspiele Oberammergau per einstweiliger Verfügung Viagogo untersagt, mit irreführenden Begriffen wie "ausverkauft" zu werben, sowie Karten für Spieltage anzubieten, zu denen Einzelkarten noch gar nicht im regulären Verkauf stehen. Verstößt der Schweizer Ticket-Anbieter gegen diese Entscheidung, muss er mit einem Ordnungsgeld von bis zu 250 000 Euro rechnen.

Die Geschäftsstelle der Passionsspiele war auf die dubiosen Angebote von Viagogo aufmerksam geworden, nachdem sich Käufer über die extrem hohen Ticketpreise beschwert hatten. Ein Hinweis auf der Webseite der Passionsspiele soll Käufer nun vor irreführenden Angeboten warnen.

Regulär kosten Einzeltickets je nach Kategorie zwischen 30 und 180 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr. Bislang waren offiziell nur Pakete zu buchen, die neben einem Vorstellungsbesuch beispielsweise auch Übernachtungen im Hotel und ein Abendessen beinhalten.

Zu den Passionsspielen werden etwa 500 000 Besucher erwartet. Am Aschermittwoch beginnt nicht nur der Vorverkauf der Einzeltickets, sondern wird auch per sogenanntem Barterlass verfügt, dass die Schauspieler und Schauspielerinnen sich nicht mehr die Haare schneiden, die Männer sich zudem nicht mehr rasieren dürfen.

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Quelle:
SZ vom 06.03.2019
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