Süddeutsche Zeitung

Nürnberg:Bei Führerscheinprüfungen geschummelt - Betrüger müssen in Haft

Wegen Betrügereien bei Führerschein-Theorieprüfungen hat das Landgericht Nürnberg-Fürth fünf Mitglieder einer Bande zu Haft- und Geldstrafen verurteilt. Das Quintett hatte für Ausländer die Prüfungen erfolgreich abgelegt. Damit verdienten die drei Männer und zwei Frauen mehr als 60 000 Euro.

Der Vorwurf der Anklage lautete unter anderem Urkundenfälschung. Der Hauptangeklagte muss nach der Entscheidung des Gerichts vom Donnerstag drei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Ein weiterer Mann bekam drei Jahre Freiheitsstrafe. Ein dritter Angeklagter kam mit zwei Jahren auf Bewährung davon. Die zwei Frauen wurden zu Geldstrafen verurteilt.

Sie verlangten zwischen 500 und 3500 Euro

Kunden der nun Verurteilten waren Ausländer aus dem Raum Nürnberg, die aufgrund schlechter Deutschkenntnisse Angst vor der Theorieprüfung hatten. Laut Anklage verwendete die Bande gefälschte Ausweise. In einigen Fällen zeigten die Männer und Frauen den Prüfern in Nürnberg, Fürth und Schwabach aber auch die Originalausweise ihrer Kunden. In einigen Fällen reisten die perfekt auf die Fragen vorbereiteten "Schreiber" eigens aus Bonn nach Mittelfranken.

Für ihre Dienste verlangte die Bande nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zwischen 500 und 3500 Euro von ihren Kunden. Die Gruppe, zu der weitere Mittäter gehören, war auch in anderen Teilen Deutschlands mit einer ähnlichen Masche aktiv. Es gab bereits Verurteilungen - auch gegen die eigentlichen Fahrschüler.

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Quelle:
SZ vom 05.08.2016 / dpa
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